Wie verändert sich der Journalismus? Welche Möglichkeiten bieten technische Konvergenzen? Was sind die Auswirkungen auf Arbeitsformen und Arbeitsbedingungen? Was bringt die Zukunft?

Mittwoch, 15. Juli 2009

Interview mit Franz C. Bauer - Zusatzinfos

Ein Überblick zu den im Interview gestellten Fragen sowie eine kurze Auflistung der gegebenen Antworten wurde dem Posting hinzugefügt.

Sonntag, 12. Juli 2009

Klaus Nüchtern

von Anna Mach, Julia Schandl und Zeynep Sehidoglu

Transkription des geführten Interviews

Zur Person

Ich wollte nie Journalist werden, das vorneweg. Ausbildung ist Anglistik und Germanistik, abgeschlossen. Die Affinität fürs schreiben kam eigentlich schon relativ früh, bereits mit 13 Jahren hatte ich diese Begeisterung. Sei's Klassenzeitung oder Schülerzeitungen, während des Studium Studienzeitungen. Ich bin wahrscheinlich der letzte dieser Art gewesen, der mit der Einstellung an das Studium heran gegangen ist: Das ist ein Biotop, und in dem halte ich mich jetzt ein paar Jahre auf – alles was nachher ist, ist mir egal. Ich war ein sehr fleißiger und engagierter Student. Zu meiner beruflichen Vorstellung zu dieser Zeit: Ich hab‘ gehofft, dass man mich entdeckt indem ich einfach Leserbriefe schreibe. Diese Leserbriefe sind sogar immer abgedruckt worden. Ganz stolz drauf und nicht wissend, dass die Zeitungen froh waren, dass da überhaupt was gekommen ist. Ich hab dann einmal einen Artikel eingereicht, der völlig zu Recht abgelehnt worden ist, denn der war wirklich eine völlige Depperei. Da ging es um eine Kunstausstellung bei welcher ich den Sinn dahinter völlig verfehlt habe. Den Armin Thurnherr habe ich auf einer Veranstaltung der Zukunftswerkstätte der SPÖ kennengelernt. Das war gerade zu einer Zeit wo die Leute beim Falter ziemlich frustriert waren, weil zur selben Zeit gerade der Standard gegründet wurde und daher wahnsinnig viele Leute weggegangen sind. Das war halt dann der Vorteil, denn man konnte deshalb zu dieser Zeit alles machen, und ich hab auch alles gemacht.

Nüchtern Betrachtet
Das war so eine Idee vom Armin, da hab ich mich dann auch am Anfang irgendwie geziert. Es gab davor irgend so eine pseudowissenschaftliche Kolumne und aus der hat sich das dann irgendwie entwickelt. Dann hab ich halt mal gefragt, ob wir nicht ein Logo für die Kolumne entwerfen wollen und dann ist das irgendwie wöchentlich erschienen, ich weiß es gar nicht mehr auswendig – irgendwie ist das schon sehr lang her…

Online Journalismus

Da muss ich ganz ehrlich sagen: Dazu kann ich nicht wahnsinnig viel sagen, da ich das weder produziere noch konsumiere. Das hat aber nichts mit Interesse zu tun. Ich finde zum Beispiel orf.online super gut gemacht, da informiere ich mich auch schnell und da bin ich auch oft wirklich erstaunt, oder besser gesagt, ich fühle mit den Kollegen, denn das ist ja oft wahnsinnig ambitioniert oder richtig elaboriert. Das sind ja in Wirklichkeit normale Printartikel, die tauchen dann aber womöglich nur ein paar Stunden dort auf und sind dann wieder weg. Ich kann das nur nicht lesen. Wenn mich wirklich was interessiert, dann such ich mir beim Perlentaucher etwas heraus und druck es mir aus. Aber ich kann einfach nicht scrollen. Mir ist schon klar, dass das ganze die Aufgabe der Zeitungen verändert und dass das ganze eine revolutionäre Wirkung hat und dass sich heutzutage jeder online informiert. Es ist halt eine gewisse Form von Journalismus für den die Printzeitung immer schon zu spät kommt. Es ist halt zum Beispiel die Frage, inwieweit eine Zeitung so etwas wie Grafiken oder Wahlstatistiken überhaupt noch zu liefern hat.


Qualität?!
Natürlich lese ich immer wieder mal auf orf.online Artikel. Ich glaub, dass es dem Falter in gewisser Weise schon auch entgegen arbeitet bzw. der Falter immer schon so eine Zeitung war, die großen Wert auf die schreiberischen und literarischen Aspekte des Journalismus gelegt hat, sicher auch mit einer übergroßen Selbstgefälligkeit. Man hat also auch stilistisch, schriftstellerisch Ambition ausgedruckt und das wird davon jetzt nicht gefährdet. Das ist sozusagen ein Bereich, der vom Onlinebereich nicht abgedeckt ist.

Twitter
Da gibt es eine gewisse kulturkritische Verachtung dafür von meiner Seite. Irgendwie eine gewisse Form von Virtuose… Ich weiß nicht, wieviel Anschläge sind es? 140? Auch das ist eine Vorgabe wie ein Korsett und das Ganze dann mettrisch in Reimform bringen. Ich bin ja auch aus guten Gründen nicht bei Facebook, obwohl freundlicherweise kleine Zusammenschlüsse von Interessensgruppen eine Pressuregroup gebildet haben. Aber ich finde es muss halt auch mal eine Ruhe sein. Erstens einmal, für mich, also ich bin halt einfach so strukturiert nach dieser klassischen Dichotomie: hier Arbeitszeit und hier Freizeit. Auch wenn es letztendlich eine Fiktion ist, denn dieses Rädchen läuft ja ständig mit, dass irgendwie Informationen filtert und nach einiger Zeit anspricht und meint, das wäre doch ein Thema. Ich mag einfach nicht irgendwo Texte irgendwo rein haken und gleichzeitig möchte ich auch andere Leute nicht ständig behelligen. Ich mein klar, keiner wird sich ein Twitter-Abo nehmen wenn er nichts erfahren will. Aber umso vernetzter die Welt wird, umso mehr gefällt mir der Gedanke, dass ich mich jetzt gerade an einem Ort befinde, an dem jetzt eigentlich außer vier Leuten niemand weiß, dass ich jetzt da bin. Ich hab jetzt auch das Handy ausgeschalten und bin nicht erreichbar. Es wird jetzt niemand behelligt damit, dass ich jetzt da bin. Ich meine, ich bin ein absoluter Freund des Sms und tippe auch einen ganz flotten Daumen sogar mit zwei Daumen, aber das ist halt dann doch noch immer etwas anderes. Aber um noch mal darauf zurückzukommen, man wird das ja wohl nicht ernsthaft für Journalismus halten wollen. Das ist ja sozusagen nur ein Werbemedium.

Nüchtern Betrachtet als Blog?!

Das wäre irgendwie für mich eine gute Möglichkeit als Archiv, andererseits denk ich mir, finde ich ja meine Artikel auch über das APA-Archiv. Es gebe dann ja die Chance auf „Verschlagwortung“, jemand könnte ja das suchen wollen und würde es dann dort finden.


Onlinepräsenz vom Falter?!

Das ändert sich natürlich, weil die Generationen nachwachsen. Aber ich glaube schon, dass der Falter sehr konservativ ist. Aber es hat auch eine ökonomische Frage. Wenn man jetzt zum Beispiel alles online stellt, macht man sich ja die eigene Zeitung kaputt, und das Medium Zeitung ist halt schon das Herz des Chefredakteurs und ehrlich gesagt auch meines. Aber klar, ich weiß schon, dass da einiges brach liegt und ich finde es auch ästhetisch nicht ansprechend.


Internet Recherche?!
Ich will das jetzt gar nicht so hochtrabend nennen, aber ich schaue natürlich auf Wikipedia, weil das einfach wahnsinnig beschleunigt. Wenn man zum Beispiel ein Stichwort braucht. Es ist einfach wahnsinnig praktisch, zum Beispiel Zitate. Man hat zum Beispiel irgendein Marx Zitat und man findet es aber einfach nicht, dann schickt man das halt los und natürlich bekommt man auch abweichende Versionen und vielleicht auch eine online gestellte verlässliche Ausgabe. Es ist halt interessant zu beobachten, wie das in den verschiedenen Ursparten noch auseinanderklafft. Zum Beispiel das Verlagswesen ist noch irrsinnig altmodisch und konservativ. Aber wenn man zum Beispiel bei einer Plattenfirma anruft, dann heißt es nur schickt‘s uns ein Video oder ein Interview, die sind da einfach schon relativ flott. Oder auch auf Perlentaucher wo man sich einfach mal schnell einen Überblick verschaffen kann und zum Beispiel bei einer Debatte sich informieren kann wer hat da jetzt eigentlich was gesagt.

Ausbildung Jungjournalist?!

Ich kann dazu nicht wirklich was sagen. Das Rekrutierungsmodell bei uns sind halt die Fachhochschüler, weil Armin Turnherr dort unterrichtet und einfach einen Überblick hat, wo helle wiffe Köpfe sind. Das ist eine ganz pragmatische Sache. Außerdem kann ich da nichts sagen, denn ich habe keinerlei journalistische Ausbildung. Man neigt halt dann auch immer dazu, seinen eigenen Herkunftsweg zu mystifizieren und zu sagen: Ja niemand braucht ein Publizistikstudium. Aber das ist ja total lächerlich. Wichtig ist glaube ich, man braucht einfach eine Lust am schreiben, an der Sprache und am Formulieren. Also der literarische Aspekt des Journalismus wäre halt schon wichtig. Man braucht halt ein Interesse. Ich bin immer wahnsinnig überrascht wenn man fragt: Was interessiert dich denn so? Und man bekommt zur Antwort: Naja eigentlich alles. Da frag ich mich halt schon: Na was jetzt? Ist das ein universitärer Geist oder ist man da nur einfach wahnsinnig flexibel? 
Ich schätz das schon auch sehr und bin durchaus voller Respekt, wenn ich seh‘, wie die Leute heute drauf sind die jetzt Mitte zwanzig sind. Weil sie einfach so wahnsinnig strukturiert, gescheit und fokussiert sind und einfach überhaupt nicht das Klischee erfüllen von diesem etwas dumpfbackigen Journalisten der halt immer nur sein geilen Stories aufreichen will. Sie sind irgendwie sehr reflektiert und bringen weniger Berührungsängste mit. Das geht halt dann natürlich womöglich manchmal in die andere Richtung, dass halt jeder glaubt, alles schreiben zu können.


Facebook?!

*Lautes ausgiebiges Gelächter* Ich muss ja wirklich sagen, ich bin ja total gerührt. Das ist ja wirklich extrem charmant und schmeichelhaft. Aber wissen Sie, … ich hab das ja sogar in einer Kolumne mal erklärt warum ich das nicht machen kann. Da bekommt man Anträge von Leuten die sagen „lass mich dein Freund sein“, und das ist halt eine dermaßen entwürdigende und auch irgendwie eine infantile Situation. Das ist dieselbe Situation wie bei den Mädchen meiner Generation. Die hatten Stammbücher, das war so ein mädchending. Die sind dann halt irgendwie in der Klasse herum gegangen und da musste man etwas eintragen … so stell ich es mir halt vor … da hat dann irgendwer gesagt „lass mich auch was in dein Stammbuch schreiben“, aber eigentlich wollte diejenige gar nicht, konnte aber auch nicht sagen, na geh bitte. Und dann hat man sich halt gedacht, na geh ich mag den ja gar nicht und der ist ja eigentlich gar nicht mein Freund und jetzt schreibt er mir was ins Stammbuch. Also ich find das ist einfach eine Art der Infantilisierung von sozialen Beziehungen, die mir halt wirklich zuwider ist. Ich habe halt auch schon mitbekommen, was da für unglaubliche Emotionen abgewickelt worden sind und wie da intrigiert worden ist und wirklich schon ganz Üble Dinge passiert worden sind und auch Leute fertig gemacht worden sind. Das ist mir halt irgendwie sehr unsympathisch. Ich glaube halt noch im Großen und Ganzen an so eine realphysische Basis von Sozialbeziehung. Das schafft ja auch Hemmschwellen. Also so per E-Mail oder im Chat, da kann man schnell einmal jemanden fertigmachen. Also es gibt schon Leute mit denen ich maile, ich bin ja zum Beispiel ein begeisterter Mailer. Also in dem Sinne finde ich das ja auch gut, weil es ermöglicht eine neue Schriftkultur zu entwickeln. Das einzige was mir Leid tut, ist, dass das Postkarten schreiben darunter leidet. Man bekommt dann aus dem Urlaub irgendwie nur noch SMS und keine Ansichtskarten mehr. Aber ich finde das eigentlich schön und irgendwie authentisch. Da hatte ich zum Beispiel so ein Erlebnis, da hab ich zum ersten Mal den Kontinent verlassen und hab dann in New York eine halbe Stunde darauf verwendet mir Briefmarken herunterzudrücken. Am Postamt an einem Samstag. Da kann man immer nur fünf Stück gleichzeitig kaufen. Danach hab ich dann auch noch Karten gekauft, aber wie immer, hab ich es aber verabsäumt diese aufzugeben. Auf dem JFK gibt’s, wie auf vielen Flughäfen, was ich völlig blödsinnig finde, keine Briefkästen. Das heißt, ich hab die dann frankiert nach Österreich mitgenommen, hab die dort dann in Briefkuverts gesteckt und mit österreichischen Marken versehen. Das ganze hab ich noch kommentiert, dass das ganze eine authentische vom Absender von New York nach Österreich gebrachte Karte ist. Weil darum geht’s ja irgendwie, um diesen bizarren mystischen Hauch der Authentizität. Aber darum genau geht’s ja auch auf Facebook, diese ganzen urheberrechtlichen Streitereien. Wobei das wirklich arge ist ja dieses YouPorn. Ich mein da stellt irgend so einer das Video von seiner Exfreundin hinein und dann steht das dort ewig – ich mein, dass ist ja der absolute Horror.

Montag, 22. Juni 2009

Über dieses Blog...

Ziel der Lehrveranstaltung "Multimedia-Berufsfelder" war es, den Studierenden einen Überblick zu verschaffen, welche Möglichkeiten es heutzutage gibt, journalistisch zu arbeiten (auch wenn es nicht immer so genannt wird) und welche Herausforderungen bezüglich Qualifikationen und Arbeitsbedingungen bestehen. Das Berufsbild des Journalisten bzw. der Journalistin wandelt sich ständig, und ganz besonders, seit das Internet endgültig zum Massenmedium mutierte.

Unsere Lehrveranstaltung verfolgte keinen wissenschaftlichen Anspruch. Unsere Methode waren zum Teil sehr persönliche Interviews, die mit prominenten Vertreterinnen und Vertretern unseres Faches geführt wurden. Sie wurden persönlich, per E-Mail oder via Twitter eingeholt und mit Video, Audio oder Text aufgezeichnet, dazu zum Teil auch mit Bildern.

Das Medium war also wieder mal die Message, wir wollten das Berufsfeld Multimedia-Journalismus mit den Mitteln desselben aufarbeiten. Der Versuch ist in unterschiedlichem Ausmaß geglückt, wir sind aber größtenteils mit dem Output der Lehrveranstaltung sehr zufrieden. Wir bedanken uns bei unseren Studierenden für ihr Engagement und hoffen, dass ihnen die Lehrveranstaltung - außer einem Schein - etwas etwas gebracht hat.

Ein Novum war übrigens auch, daß die gesamte Kommunikation der Lehrveranstaltung über eine interne facebook-Gruppe abgewickelt wurde. Wir können facebook dafür nur wärmstens empfehlen!

Wir wünschen den geneigten Leserinnen und Lesern viel Spaß bei der Rezeption unserer Werke!

Peter Adametz und Michael Eisenriegler

P.S.: Bitte beachten Sie auch unsere öffentliche facebook-Page: http://www.facebook.com/pages/Multimedia-Berufsfelder/73911133429

Karl Pachner

von Philipp Heinz Roth, Ronny Aderkast und Shao Jun

1. Sehen Sie als Mann der Wirtschaft, in Anspielung auf ihre frühere Tätigkeit als Wirtschaftsjournalist, ihre Bestellung beim ORF als Sparmassnahmen hinsichtlich ihrer Erfahrungen auf diesem Gebiet?

--> Ich denke, ich verdanke meine Bestellung dem Umstand, dass ich früher im Agenturbereich gearbeitet habe und diese Mediensparte dem Onlinebereich nicht unähnlich ist

2. Ist die finanzielle Situation des ORF auch im Online-Bereich spürbar und sind sie mit der Besetzung (Anzahl der Mitarbeiter und Anzahl der Teilzeit-mitarbeiter) in ihrem Ressort zufrieden?

--> Natürlich spüren wir auch die Sparmaßnahmen im Konzern bzw. tragen sie mit. Darunter leidet auch die personelle Ausstattung der Redaktion

3. Wie sieht allgemein das Verhältniss der Vertragsangestellten und geringfügig Angestellten in ihrem Ressort aus?

--> Wir haben keine geringfügig Angestellten

4. Sind Sie auch für die Onlineangebote von zum Beispiel fm4.orf.at verantwortlich und gibt es Bestrebungen diese noch mehr in das Onlineangebot des ORF zu integrieren?

--> Nein, fm4.ORF.at steht in der Verantwortung der FM4-Redaktion

5. Sehen Sie ihr Ressort als eine Art Zugpferd der gesamten staatlichen Rundfunk-Sparte und ist der orf.on, ob des unverhältnissmässigen Erfolgs gegenüber dem traditionellen Österreichischen Rundfunk, auch finanziell autonom oder gibt es eine Tendenz dies zu verwirklichen?

--> ORF.at ist ein Angebot des ORF-Konzerns. Insofern können wir uns von der allgemeinen Entwicklung nicht abkoppeln. Da Online aber nach wie vor als Wachstumsgebiet betrachtet wird, sind wir von den Sparmaßnahmen nicht so stark betroffen als andere Unternehmensbereiche

6. Ist Ihrer Meinung nach der Online Bereich die Zukunft der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten und wie sehen Sie die Zukunft des traditionellen Rundfunks im Allgemeinen?

--> Natürlich ist Online ein wesentlicher Zukunftsfaktor für öffentlich-rechtliche Anstalten, da sich das Mediennutzungsverhalten generell ändert und die privaten Anbieter in Österreich nicht willens oder in der Lage sind, eine vergleichbare Angebotsbreite herzustellen. Der traditionelle Rundfunk wird nicht sterben, aber seine dominante Rolle beim medialen Zeitkonsum allmählich einbüßen.

7. Was macht orf.on besser als private Angebote wie standard.at?

--> Das ist schwer zu sagen, aber mit Gewissheit spielen die Übersichtlichkeit der Navigation sowie die Bild/Text-Kombination im Grid eine wesentliche Differenzierungsrolle

8. Inwiefern sieht die Auswahl der Aufmacher Themen für orf.at anders aus als die für Zeit im Bild?

--> Wir müssen - anders als die ZiB - nicht nach der Verfügbarkeit von Bildmaterial auswählen; zudem gibt es keinen Redaktionsschluß.

9. Benötigt man als öffentlich rechtliche Organisation mit Bildungsauftrag eine Legitimation sich in einem Feld zu präsentieren wo Wissen ohnehin in grossen Mengen vorhanden ist? Wenn ja, wie würden Sie diese formulieren?

--> Natürlich, denn die bloße Fülle von Information sagt ja nichts über deren inhaltliche Qualität aus. Gerade in dieser Fülle nimmt ORF.at eine Ankerfunktion ein

Petra Herczeg

von Christine Cizek und Michael Winroither

UE_MUME_SS2009 from ChristineCizek on Vimeo.

Robert Misik

von Katrine Hütterer, Izabella Haas-Zaliwska und Reiner Kapeller

Der Journalist und Schriftsteller Robert Misik begann seine journalistische Laufbahn bei der Arbeiter Zeitung. Später war er bei profil und Format tätig. Seit 2002 arbeitet er als freier Journalist, seit Jänner 2008 produziert er „FS Misik“ auf derStandard.at (http://derstandard.at/fs/r6114/FSMisik). Der Selbstvermarkter schreibt Artikel, Kritiken, Bücher und Essays und stellt vieles davon auch auf seine Webseite http://www.misik.at. Im März 2009 erhielt Misik den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik.

Interview

(PuKW) Wie kam es zur Idee von misik.tv und warum die Darstellungsform Video?

(Misik) Der 94- jährige Onkel meiner Frau hat uns einmal eine Videokamera geschenkt. Nachdem ich also so ein Gerät besaß, wollte ich es auch beherrschen. Wie schneidet man, wie lädt man auf Youtube hoch? Das wollte ich einfach wissen. Ein halbes Jahr später rief mich der Standard an. Sie wollten, dass ich auf irgendeine Weise für sie blogge, aber das war sehr inkonkret. Na, dann machen wir doch gleich Video, sagte ich. Das ist doch das avancierteste Medium. Es gibt tausende geschriebene Blogs, mit einem Video-Blog befand ich mich in Österreich aber allein auf weiter Flur. So hat alles begonnen.

(PuKW) Hat jemand vom Standard dabei auch mitgeholfen?

(Misik) Nein, es gab da ja auch praktisch keine Erfahrung. Ich habe einen Monat lang amerikanische Videoblogger beobachtet und mir angesehen: Welche Schnittfolgen machen die, damit das ganze Drive und Dynamik hat? Ich habe dann zwei, drei Probesendungen gemacht und dann haben wir eigentlich schon damit begonnen. Es war mir auch wichtig, dass das so organisiert ist, dass ich das einigermaßen alleine machen kann. Braucht man einen Stab, wird das dann schon wieder sehr aufwändig. Auch Regelmäßigkeit ist von großer Bedeutung für einen Video-Blog. Aus diesen und anderen Gründen wollte ich stets unabhängig bleiben und nicht auf die Hilfe von Anderen angewiesen sein.

(PuKW) Hat Ihnen Ihre Bekanntheit durch Ihre Aktivitäten im Printbereich geholfen, online Fuß zu fassen? Oder hilft Ihnen Ihre Online – Präsenz weiter, um Jobs im Printbereich zu bekommen?

(Misik) Mit Sicherheit half es mir, dass ich als Printjournalist eine gewisse Bekanntheit habe. Der Standard hätte mich ja wohl gar nicht erst gefragt, wenn ich nicht seit zwanzig Jahren im Printbereich tätig gewesen wäre.

(PuKW) Wie ist es eigentlich mit der Themenwahl zum Beispiel für die Videos?
Ist das vorgegeben oder passiert das selbst?

(Misik) Das passiert. Ich denke mir die Themen so gegen Ende der Woche aus und dann produziere ich das. That’s it. Da ich das alles von daheim produziere und hochlade, gibt es ja auch keine physisch enge Kooperation mit den Kollegen bei derStandard.at. Wir telefonieren vielleicht mal, treffen uns vielleicht einmal im halben Jahr, mehr nicht. Denn überlegen wir, was wir noch besser machen können, ob wir das technische Equippement aufrüsten sollen.

(PuKW) Was halten Sie persönlich von bloggenden und twitternden Journalisten-
Kollegen? Müssen oder sollen etablierte JournalistInnen bloggen oder twittern?

(Misik) Müssen sie nicht. Jeder journalistische Job hat Eigenheiten. Als Außenpolitik-Redakteur einer x-beliebigen Tageszeitung gibt es keine Notwendigkeit zu bloggen oder zu twittern. Bei einem Kolumnisten sieht das schon anders aus. Für den freien Autor gestaltet sich die Situation wieder anders. Für ihn ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und wahrgenommen zu werden, ansonsten gerät er sehr schnell in Vergessenheit. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht ganz, welchen Nutzen Twitter oder Facebook wirklich mit sich bringen. Ich benütze es, aber es ist schwer messbar, was das bringt.

(PuKW) Sie kritisieren die Arbeitsverhältnisse von freien Journalisten, blühen aber
selber unter diesen Bedingungen auf…?

(Misik) Die ersten zehn, zwölf Jahre meines Journalistenlebens verbrachte ich als angestellter Redakteur. Damit war ich materiell einigermaßen gut gestellt und konnte meine Arbeit auch oft so machen, wie ich mir das vorgestellt habe – oft war ich natürlich auch den Zwängen unterworfen, die in Redaktionen so herrschen. Aber es war in dieser Lebensphase sicherlich ein großer Vorteil für mich. Die Jugendlichen von heute haben solche Chancen leider nicht mehr, eine Anstellung erhalten sie nur sehr selten. Die Veränderung zu früher ist natürlich immens und die Tätigkeit für einen einzigen Arbeitgeber verbreitert diesen ohnehin schon engen Korridor, in dem sich die Jungen bewegen, auch nicht wirklich.

(PuKW) Wenn Sie jetzt noch einmal in dem Alter wären, wie würden Sie dann
vorgehen?

(Misik) Ich würde mit aller Kraft versuchen, an einem qualitativ guten Platz unterzukommen. Ich würde sicher nicht versuchen, von Anfang an als „freier Publizist“ zu arbeiten. Ich würde versuchen, Storys zu machen, die auch wahrgenommen werden. Erst ab einen bestimmten Grad an Renomée kann man als freier Autor einigermaßen überleben.

(PuKW) Sehen Sie sich als „Marke Misik“?

(Misik) Bis zu einem gewissen Grad, ja. Es geht nicht anders, wobei die Marke der Person nur ein Aspekt ist. Für die Videos gilt, sie funktionieren nur über extreme Subjektivität. Video ist ein sehr subjektives Medium und hängt stark von der gestaltenden Person ab, durch sie wird es identifiziert. Andererseits heißt Markenorientierung, dass man ein klares, identifizierbares Image aufbaut und dem stets zu entsprechen versucht. Es ist mir aber auch wichtig, sehr verschiedene Dinge zu machen, auch verschiedene Genres. Insofern gibt es die „Marke Misik“ in diesem engen Sinn wiederum auch nicht. Hoffentlich!

(PuKW) Welche Bedeutung haben Stilmittel wie „Befindlichkeit erzeugen“ oder Ihr
ironischer Unterton für Ihren Erfolg?

(Misik) Mit Befindlichkeiten kann ich relativ wenig anfangen, ich verwende generell kaum Emotionen. Auf jeden Fall ist ein Video einfacher konzipiert als normaler Text, viertausend geschriebene Zeichen entsprechen gut fünf Minuten Video. Zudem benötig das Medium eine stärkere Rhythmik als Text, alleine um Langeweile zu vermeiden. So etwas würde in einem geschriebenen Text gar nicht erst funktionieren. Ironie findet sich auch in den Texten, häufiger jedoch als wichtiges Element in meinen Videos.

(PuKW) Sie wurden schon mit Michael Moore verglichen- können Sie diesem
Vergleich etwas abgewinnen?

(Misik) Falls der Eindruck entsteht, dass meine Videos witziger sind als meine Essays, dann kann man sagen, sie hätten etwas „moorehaftes“. Nur bin ich der Meinung, dass Michel Moore über große Strecken seiner Arbeit, dem Populismus sehr nahe kommt und die Grenze auch überschreitet. So etwas versuche ich schon zu vermeiden. In seiner überspitzten Form ist ein gewisser Grad an Populismus jedoch auch wieder witzig…

(PuKW) Ist das aber noch notwendig?

(Misik) Ich weiß nicht, ob es notwendig ist. Ich probiere es manchmal aus, aber nicht in einer so obsessiven Art und Weise wie Michael Moore. Ich mache die Dinge mal so, mal so. Wenn ich dreimal ein polemisches Politik-Video gemacht habe, dann ist es, finde ich, Zeit mal wieder was eher Elegisches oder Feuilletonistisches über Kultur zu machen.

(PuKW) Verdienen Sie Geld mit Ihrem Blog?

(Misik) Mit meiner Webseite?

(PuKW) Ja. Also Ihre Präsenz aus dem Standard würden wir schon dazu zählen.

(Misik) Für meine Videoblogs auf derStandard.at erhalte ich ein Honorar wie jeder andere Kolumnist der schreibt. Mit meiner Webseite www.misik.at verdiene ich gar nichts. Ich bin kein guter Geschäftsmann, und wüsste auch nicht, wie ich ein lukratives Modell für meine Webseite gestalten sollte.

(PuKW) Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs?

(Misik) Habe ich Erfolg? Wenn das Erfolg ist, dann ist wahrscheinlich sein Geheimnis, dass ich mich nie mit durchschnittlichem Journalismus zufriedengegeben habe. Man kann ein Leben lang immer die gleiche Art von Story schreiben und damit Karriere machen. Aber ich wollte immer auch besser werden und immer auch etwas Neues machen. Das war die Motivation, die mich vielleicht weiter gebracht hat. Neugier und Lust, was Neues zu machen. Das merke ich bis jetzt.

(PuKW) Danke schön.

Montag, 8. Juni 2009

Howard Rheingold

von Lea Mühlebach und Kathrin Heckmann



(* 1947 in Arizona, USA) Sozialwissenschaftler und Autor. Unterrichtet journalistische Kurse an der University of California sowie an der Stanford University; beschäftigt sich mit den soziokulturellen Auswirkungen neuer Technologien und den daraus entstehenden neuen Kommunikationsformen und Gesellschaftsveränderungen; hat bereits 1993 ein Buch mit dem Titel ´The Virtual Community` veröffentlicht; beschäftigt sich privat, wie auch beruflich mit neuen Trends.


INTERVIEW (Twitter)

1. Multimedia09@hrheingold: Why do you use Twitter so intensive? Is it just fun or do you have an ulterior motive for your work?

hrheingold@Multimedia09
- Twitter is a two-way gateway to my personal learning networks, first of all.
I feed, tune, and harvest knowledge here.
- I wouldn't use the term "ulterior motive." To me, learning, teaching,
socializing online, having fun are all connected.
- I am doing an interview via Twitter with @Multimedia09 --
hence the nature of my tweets for the next hour.
- I use Twitter a lot because its brevity fits into the interstices of my other tasks.
It's a fun break from focused attention
- I wrote about why I am hooked on Twitter a while back: http://tinyurl.com/2me5cg
- I also wrote about tuning/feeding networks: http://bit.ly/HWI6e

2. Multimedia09@hrheingold: Why do you publish videos like ‚Howard’s Dream Office’ or ‘Howard’s Garden’? Why is this of interest for your ‘users’?

hrheingold@Multimedia09
- Video has changed from an expert-only medium to a vernacular: http://blip.tv/file/1342237
- As a communicator, learner, and visual thinker,
video affords communication that augments & transcends just using words
- It's easier to talk about network theory when I can include animations,
for example: http://blip.tv/file/1823777
- In regard to my office/garden videos, I feel that many connect with me as
a whole person, not just a writer or professor
- Context is important. Yes, I'm online a lot. Yes, I use words.
I also garden, paint, sculpt - video makes my context visible
- The videos we are talking about: http://blip.tv/file/1937429 http://blip.tv/file/1697598

3. Multimedia09@hrheingold: You are very involved in your topic (new forms of communication etc.) Do you think this should be a standard in science or is it possibly better to observe from the outside?

hrheingold@Multimedia09
- I decided at 23 that what I do 4 a living has 2 be identical w/
what I want to spend my time doing. Traded security 4 freedom
- Since I got online in 1982, the performative writing,
knowledge sharing, community building continue to fascinate me
- In social sciences and study of consciousness, convergence of
empirical and introspective indicators can be helpful
- I'm a believer in scientific method -- testing by observable,
replicable experiments & observations.
- But not everything can be measured or weighed.
Phenomenological evidence has its place, but cautiously because not repeatable

4. Multimedia09@hrheingold: What are your most important demands you claim from today’s students of journalism?

hrheingold@Multimedia09
- Today's journalism students need to learn the skills &
metaskills of applying digital media to their craft, but also they need
- 2 be entrepreneurs. It is going 2 be up to them to some
degree reinvent the institutions that support journalism & journalists

5. Multimedia09@hrheingold: What do you think is the biggest difference between european (austrian) and american journalism students?

hrheingold@Multimedia09
- I am not familiar with European journalism students.
- I do know that visiting Europe has helped me develop
a more critical sensibility regarding technology and media practices
- US, California, Silicon Valley not a hotbed of critical thinking
about technology, with exceptions of course.
- I urge journalists to develop skills as network organizers,
because citizen reporting needs journalistic filtering

6. Multimedia09@hrheingold: OK, so which part will grassroot-journalism play in the development process of journalism in the next years?

hrheingold@Multiedia09
- Checking claims, finding multiple voices 4 dif fperspectives,
putting together into story, necessary 4 reporting to become news
- So I see coalitions of amateur sources and trained or self-trained
journalists as networks of collaboration 4 news

7. Multimedia09@hrheingold: Final question: How do you become a guru? ;-)

hrheingold@Multimedia09
- Some agent describes you that way and countless journalists repeat it. ;-)
I prefer "learner-teacher."

8. Multimedia09@hrheingold: Final-final question: Are you sitting in your garden now?

hrheingold@Multimedia09
- It's too cold to sit in the garden today, unfortunately.

Multimedia09@hrheingold: Thank you VERY much for your time and your helpfull answers. Have a nice day!

Franz C. Bauer

von Karl Breitenseher, Gudrun Florian-Troy, Martin Ranftl

Interview Mag. Bauer GPA-djp Wien 27.05.2009 from breitenseher on Vimeo.


Vorliegendes Interview wurde am 27. Mai 2009 mit Mag. Franz C. Bauer, Vorsitzender der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp, also der Gewerkschafts-Fusion für Privatangestellte sowie für Druck, Journalismus und Papier, geführt.
MUME09 hatte Fragen gestellt, die einerseits den privaten Werdegang beleuchteten und die somit Einblicke in den beruflichen Werdegang und seine vielschichtige Praxis gaben. Andererseits wurden auch Themen angesprochen, die aufgrund ihrer Aktualität für Studenten des Institutes für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften sowie für Angestellte aber auch freie Dienstnehmer im Bereich Multimedia-Journalismus gleichermaßen von Bedeutung sind.
Hier nun ein Überblick über die gestellten Fragen mit kurzen Erläuterungen der gegebenen Antworten. Die vollständigen Antworten - die mitunter recht ausführlich ausgefallen sind - können dem Audio-Mitschnitt (vimeo-Datei) entnommen werden. Als Orientierungshilfe ist die jeweilige Frage mit der Angabe des Zeitpunktes auf der Zeitleiste in Klammer versehen.
An dieser Stelle möchte sich MUME09 nochmals bei Herrn Bauer für die Bereitschaft, die zeitliche Flexibilität und für die Genehmigung zur Veröffentlichung des Interviews bedanken.

MUME09: Wie ist ihr persönlicher beruflicher Werdegang bis zu ihrer jetzigen Funktion als Vorsitzender der Journalistengewerkschaft in der Gewerkschaft der Privatangestellten für Druck, Journalismus und Papier? Welche Ausbildung haben sie absolviert? (00:00)

Bauer: Wunsch Journalist zu werden war seit Kindheit vorhanden
nach Studium der Wirtschaftswissenschaften:
AEG Telefunken Studentenjob
Leitender Redakteur für Elektronik-Fachzeitschrift
Verlag ERB: Redakteur für Wirtschaft und Technik
Die Presse: Wirtschaftsredaktion
Wirtschaftswoche: Finanzkommunikation
Trend und Profil: Wirtschaft, Finanzen
Seit 20 Jahren Präsident der Journalistengewerkschaft

MUME09: Immer mehr Journalisten arbeiten in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis. Was bedeutet es für die Journalistengewerkschaft wenn immer weniger Journalisten nach dem KV angestellt sind? (09:40) Welche arbeitsrechtlichen Missstände orten Sie bei der Situation von Onlinejournalisten in Österreich? (16:20)

Bauer: derzeit wichtigste Frage
Viele Verhältnisse nicht rechtskonform
Bieten Rechtsberatung, umfassende Information
Aber: nicht alle wollen angestellt werden
Möglichkeiten: flächendeckende Klagen, wobei derzeitige Wirtschaftslage dämpft; auch Verhandlungen wichtig; Mobilisierung auf breiter Ebene
Ziel: Beseitigung prekärer Verhältnisse, vernünftige Kollektivverträge
Jahrelange Fehlentwicklung der Beschäftigungsverhältnisse zeichnet sich ab

MUME09: Wo liegen ihrer Meinung nach die Gründe dafür, dass man es bis jetzt verabsäumt hat Online-Journalisten generell nach dem Kollektivvertrag für Journalisten zu bezahlen, anstatt nach dem nach wie vor üblichen KV für EDV-Dienstleistungen und IT? (17:25)

Bauer: Online-Bereich leidet unter Abgrenzungsproblem: was ist ein Online- Journalist?
Ziel: Online-Journalisten in den Kollektivvertrag hinein nehmen; journalistische Qualifikation muss anerkannt werden.
Beschäftigung derzeit oftmals über ausgegliederte Gesellschaften, welche den Printbereich unterstützen
Dennoch: Grenze zwischen Online und Print nicht eindeutig
Gesinnungsschutz wichtig, Kündigungsschutz, etc.
Forderung an Unternehmen: Onlinejournalisten müssen in den Journalisten-KV, Ausgliederungen sind eigentlich „Scheingeschäfte“

MUME09: Wie sehen sie generell die Zukunft des Journalismus? Sehen sie den Qualitätsjournalismus im Niedergang? (22:15)

Bauer: Online-Journalisten und Print-Journalisten verrichten im Prinzip die gleiche Tätigkeit; gleiche Behandlung ist also erforderlich, gleiche Vertragsverhältnisse
Journalismus auch in Zukunft unverzichtbar, Rahmenbedingungen werden sich aber ändern

MUME09: Welche Mobilisierungsmaßnahmen der Belegschaften im Medienbereich, halten Sie für angebracht um bestehende arbeitsrechtliche Standards abzusichern bzw. zu verbessern? (23:50)

Bauer: Kampfmaßnahmen (z.B. Streiks) sind manchmal erforderlich um gesteckte Ziele zu erreichen

MUME09: Inwiefern besteht nun innerhalb der Gewerkschaften GPA-djp und IT ein Konflikt, was die kollektivvertraglichen Regelungen betrifft? (25:25)

Bauer: im Prinzip geht es um einen Bewerb um Mitglieder; Privatangestellte oder widerrechtlich nicht Angestellte fallen durch die Gewerkschaftsfusion hinein.
Aber immer wieder Diskussionen wer wohin gehört, Bsp.: ORF Mitarbeiter
Einerseits geht es also um eine Vertretung nach außen, andererseits aber auch um eine Unternehmenskultur nach innen
Konkurrenzverhältnis mit anderen Gewerkschaften möglich;
einheitliche Vertretung muss gewährleistet sein

MUME09: Gibt es für den österreichischen Medienbereich eine geltende Statistik, die zeigt wie viele Journalisten jeweils im Print- und/-oder im Onlinebereich tätig sind? (29:30)

Bauer: nach wie vor mehr Journalisten im Printbereich
Grenzen verschwimmen dennoch zusehends; Berufsbild wandelt sich
Derzeit gültiges Arbeitsrecht völlig ungeeignet um die anstehenden Probleme zu lösen

MUME09: Wie darf man sich ihren Tagesablauf bei der Ausübung ihrer Funktionen vorstellen?

Detaillierter Ablauf ist der Audioaufzeichnung zu entnehmen (31:30)

MUME09: Abschließend würde uns noch interessieren, wie sie zur Situation der Ausbildung im Medienbereich stehen. Halten sie die Absolvierung eines Universitätsstudiums - PuKW für sinnvoll? (35:20)

Bauer: Empfehlung: dualer Ausbildungsweg; in Österreich absurde „Überproduktion“ von PublizistInnen
Journalismus im Prinzip ein Lehrberuf, ein Handwerk
Unsichere Zukunftsperspektive, keine geregelten Arbeitszeiten, ungerechte Behandlung
Jeweiliges Interesse, Qualifikation muss ausschlaggebend für den journalistischen Schwerpunkt, für Qualitätsjournalismus sein
Überlegung wesentlich: in welche Richtung will ich gehen, um qualitativ hochwertige Medien herzustellen?

Sonntag, 17. Mai 2009

Danny Schechter

von Blaga Zlateva und Georgi Kantchev


Danny Schechter ist ein Medienkritiker, Produzent, Filmemacher und Autor. Als TV-Journalist war er für ABC und CNN tätig, bevor er vor zwei Jahrzehnten auf die „andere" Seite wechselte und die unabhängige Medienplattform mediachannel.org gründete. Auf seinem Blog newsdissector.org/blog setzt er sich mit globaler Politik und dem Strukturwandel in der Medienindustrie kritisch auseinander.

Multimedia09: Mr. Schechter, you combine “classic” journalism background with new online media. How would you “dissect” the development of media in the past few years? Based on your experience both as an active journalist and as media observer, how did the Internet change the journalism? What's your take on the "Citizen Journalism" that eliminates the boundaries between producers and consumers of information?

Danny Schechter: The news media has gone from a period of exuberance and arrogance to a period of contraction and fear with many newspapers at risk and their "revenue model" shattered even as online journalism grows. This has led to attempts by newspapers to get into the online world and considering how to charge for it. Rupert Murdoch is about to launch a war on the free internet. I am still a newspaper and magazine reader--old habits die hard---but I also get most of my information and stimulation from online sites. I wrote a book in 2005 called THE DEATH OF MEDIA (Melville Books) It chronicled the trends and warned the house of cards will collapse. (I did the same, alas with no effect on the financial crisis. My book also spoke of the fight to save our democracy because clearly an informed electorate is essential. Citizen journalism is fighting an uphill battle with more opinion than reporting although sites like globalvoicesonline do a great service in bringing blogger stories and perspectives from around the world. The internet has made journalism a 24/7 speeded up process with more people relying on headlines from popular sites than in-depth reporting. Whats great is the access to world media even if most consumers don't avail themselves of it.

Multimedia09: Do you use social networks such as Facebook and Twitter? Do you consider them as appropriate channels and sources for journalists? Do you think that specific subjects should be combined with specific media: would you twitter rather than blog about the financial crisis?

Danny Schechter: Yes I do, just discovering Twitter. Less active on Facebook. Did a feel that explores how the Obama campaign used social networking to great advantage.
Some in Guatamala was charged with causing a financial crisis by twittering a call for people to remove money from "a bank of corruption." I am just exploring how to twitter on the crisis. See my most recent article:

http://www.mediachannel.org/wordpress/2009/05/15/tweet-tweet-confessions-of-a-twittering-newbie/

Multimedia09: How does the financial crisis affect the media organizations and what implications does it have for the future of journalism?

Danny Schechter: Its having two impacts---causing a crisis at media outlets dependent on large infusions of capital by investors --usually as part of conglomerates--but also showing how poor their journalism was on warning of us. I wrote a piece on this for the British Journalism Review that was cited/picked up by BBC, Financial Times, Guardian and media outlets in Israel, India, Germany, France etc--BUT NOT IN MY OWN COUNTRY!

Multimedia09: In its context, can the fact that online journalism is cheaper turn out to be it’s most important advantage over the “classic” media?

Danny Schechter: There are many excellent financial blogs and online sources more up to the minute than newspapers and at the same time many compromised TV sources. I am touching on this ina new film I am making---see http://www.newsdissector.com/plunder

Multimedia09: When you think of journalism in 10 years, are you rather a pessimist or an optimist?

Danny Schechter: I am always an optimist because a new generation is taking charge.

Dienstag, 12. Mai 2009

Ritchie Pettauer

von Torben Grocholl, Dominik Gubi und Stefan G. Meier

Interview mit Ritchie Pettauer from Dominik Gubi on Vimeo.

Montag, 11. Mai 2009

Armin Wolf / Ergänzung

Reaktionen von Followern des Interviews, die währenddessen getweetet wurden (zeitliche Reihenfolge --> von unten nach oben):

schaffertom: @Multimedia09 & ArminWolf zeigten mir gerade ein erstes Twitter-Interview. Spannend, hätte aber etwas reaktiver vom Intervi ...

toughIQ: @Multimedia09 Und den Link bitte auch hier veröffentlichen. Wir sind doch auch neugierig :-) ArminWolf Twitter-Interview

esvoe: ArminWolf bitte wenn möglich das Ergebnis in irgendeiner Form twittern. Damit auch die Follower vom Interview mit @Multimedia09 m ...

Verena_S: verfolgt gespannt das interview zw ArminWolf + @mutlimedia09 und fragt sich, wielang es dauert bis alle orf-journalisten twitt ...

joville: :: Liveinterview mit ArminWolf via twitter http://tr.im/k5oA

orgeltom: RT: @Verena_S live-interview via twitter zwischen ArminWolf @Multimedia09

Matthias_Cremer: ArminWolf du bist ja ziemlich multitasking im moment, wieviel geht denn da noch?

florida_mike: RT @miss_onestone: folgt dem interview zwischen ArminWolf und @Multimedia09 #web20live

mikeemesser: Verfolge soeben das Twitter-Interview, das die Studierenden unserer Multimedia-Lehrveranstaltung @Multimedia09 mit ArminWol ...

juliastern: ArminWolf Eben, das hat nichts damit zu tun. Aber ein Blog ist nicht immer ein Tagebuch!

Verena_S: live-interview via twitter zwischen ArminWolf @Multimedia09

stefan_hagen: ArminWolf Recht haben Sie! #Privatleben

timse7: Twitter interview now between ArminWolf and @Multimedia09. Interesting approach...

juliastern: ArminWolf Für andere Themen hingegen schon. #Blogger #Journalisten

juliastern: ArminWolf Es kommt immer auf die Art und Weiße eines Blogs an. Klar, für ein öffentliches Tagebuch braucht man ja nicht zu r ...

Sciarazz: @juliastern ArminWolf Tschuldige das Einmischen, aber ein Journalist kann Blogger sein, aber ein Blogger ist nicht zwangsläufi ...

juliastern: ArminWolf Der Unterschied von Bloggern zu Journalisten ist gar nicht so groß. Blogger sind im Grunde auch Journalisten.

liferadio: ArminWolf vielleicht werden diese Interviews künftig ja auch mal mit Ton möglich sein? @Multimedia09

toughIQ: ArminWolf nicht wundern...mitlesen... :-)

Freitag, 8. Mai 2009

Karin Sawetz

von Theresa Lachner, Marie Hofbauer und Mainee Köhler

Multimedia09: 1996 begründeten Sie Ihre erste Online-Mode-Plattform, war dies eine der ersten dieser Art überhaupt und wie kamen sie auf die Idee?

Sawetz: Die Arbeit daran hat 1995 mit der FashioNavigator-Studie begonnen, deren Ergebnisse als Navigationshilfe in Print für alle, die noch kein Internet hatten, publiziert wurde http://sawetz.com/fashionoffice.htm.

Multimedia09: Was war und ist das Konzept von fashion.at?

Sawetz: Informationen für Online User zu den kulturellen Themen Mode, Schönheit, Kunst, Kultur zu sammeln und redaktionell im Internet aufzubereiten.

Multimedia09: Was unterscheidet fashion.at von anderen Modeplattformen?

Sawetz: Zunächst müsste ich auf den von Ihnen verwendeten Begriff Plattform näher eingehen, dann die von Ihnen unter diesem Begriff subsumierten Medien definieren – wobei fashion.at keine Community-Plattform oder Networking-Plattform, sondern redaktionell als Magazin (publizistische Medium) betrieben wird. Dann würde ich die Unterscheidung auf der Ebene der Art Inhalts machen, also der redaktionellen Ausrichtung. In einer weiteren Stufe würde ich die Publikationen mittels der User unterscheiden.

Multimedia09: Im Gegensatz zu den allermeisten anderen Online-Mode-Plattformen ist fashion.at nicht an ein Magazin, eine Zeitschrift oder eine Modesendung angegliedert. Stellt dies einen Vorteil da/ welche Auswirkungen hat das?

Sawetz: Fashion.at war eines der ersten exklusiv im Internet publizierten Modemagazine weltweit. Wir haben nie von Print oder TV ins Internet kopiert, sondern sind seit Beginn „Original“.

Multimedia09: Was ist Fashion.at´s größte Konkurrenz? Gibt es Konkurrenz?

Sawetz: Ich sehe das, was Sie Konkurrent nennen als möglichen Partner. Und das ist im Internet leichter möglich als in Print – Stichwort Content Syndication.

Multimedia09: Welche Barrieren hatten sie beim Aufbau der Plattform auf dem Weg zum Erfolg zu überwinden und was waren bzw. wann kamen die ersten greifbaren Erfolge?

Sawetz: Als noch kaum jemand Internet hatte und die Werbesysteme noch nicht ausgereift waren. Derzeit ist sicherlich der Onlinejournalismus und das Schreiben von nicht journalistischen Inhalten ein Thema, das diskutiert werden muss, damit es nicht zu Fehlinformationen der Bevölkerung kommt. Leider hat sich der Trend des Bloggens und der subjektiven Berichterstattung bereits auch auf andere Mediengattungen verbreitet.

Multimedia09: Wie kann sich fashion.at über all die Jahres so erfolgreich halten: Österreich gilt nicht als Modeland und Englisch ist nicht Ihre Muttersprache- dennoch zeigen Statistiken auf fashion.at, dass viele User sogar auch aus dem weiten Ausland kommen.

Sawetz: Zuerst kommen die Inhalte, dann die User; wir schreiben für an Mode, Schönheit, Kunst interessierte Menschen, die sich mit diesen Themen aus kultureller Sicht auseinandersetzen wollen. Viele unserer User sind ebenfalls keine Native Speaker. Wir machen mit unserem ‚Basic English’ wohl keine gekonnt witzigen Wortspiele, aber wir werden verstanden.

Multimedia09: Haben sie MitarbeiterInnen ?

Sawetz: Wir arbeiten seit 1996 im redaktionellen Bereich und in der Vermarktung mit Partnern.

Multimedia09: Worin begründet sich der oder die Nutzen einer/Ihrer Online-Mode-Plattform für die Onlineuser, was sind Nutzungsmotive?

Sawetz: Multimediale, globale Berichterstattung.

Multimedia09: Die Inhalte von fashion.at sind sehr Umfangreich- spielt „Ethik in der Mode“ ein Rolle?

Sawetz: Der Begriff „Ethik“ ist sehr umfassend – so umfangreich können wir bei fashion.at kaum berichten :-))). Was ist für Sie Ethik in der Mode? Wir schreiben von fashion.at aus keine Regeln des richtigen Verhaltens vor; aber wir lehnen gewisse Inhalte ab. Wir versuchen den Zeitgeist so objektiv wie möglich als Modechronisten zu erfassen. Das ist die Ethik des Modejournalismus.

Multimedia09: Uns ist aufgefallen, dass fashion.at so gut wie gar nicht mit anderen Seiten verlinkt ist, beworben wird oder anderweitig disskutiert wird. Google-Suchanfragen zu fashion.at führt ausschließlich direkt auf fashion.at. Oder sawetz.com. Ebenso Suchanfragen nach „Karin Sawetz“- wie erhält sich dennoch die Bekanntheit von fashion.at?

Sawetz: Das ist eine gute Frage und dazu haben wir in den letzten Jahren viel publiziert und stehen auch immer wieder mit internationalen Organisationen, Unternehmen und auch Sicherheitsinstitutionen in Verbindung um eine Standardisierung des Internets zu bewirken, die verlässliche Messbarkeit ermöglicht. Sie haben vollkommen recht: jeder von uns muss die angebotenen Daten hinterfragen und auf ihre Glaubwürdigkeit prüfen. Siehe dazu unsere aktuelle Presseaussendung zum Thema Keywords und interested-based Advertising

http://www.fashion.at/press/2009/mediainfo5-2009.htm.

Multimedia09: Auf fashion.at findet sich keine Bannerwerbung, die Trennung zwischen redaktionellem und gewerblichen Inhalt ist nicht klar abgegrenzt. Wieso nicht?

Sawetz: Waren Sie wirklich auf www.fashion.at/? Als PKW-Studentin wissen Sie, dass Sie damit einen schweren Vorwurf gegenüber der inhaltlichen Qualität von fashion.at erheben.

Multimedia09: Hat sich das Layout in den vergangenen Jahren geändert und welches Konzept steckt dahinter?

Sawetz: Seit 1996 wird das Magazin ständig re-launcht; meist so, dass es auf den ersten Blick nicht auffällt; der User soll sich auch bei Abänderungen noch „zu Hause“ fühlen.

Multimedia09: Welches Feedback erhalten sie aus der Öffentlichkeit auf Fashion.at?

Sawetz: Sehr gutes – vor kurzem hat eine der größten Indischen Tageszeitungen um Syndication angefragt; das ist eine sehr große Ehre.

Multimedia09: Sie arbeiten hauptberuflich als Chefredakteurin von fashion.at – woraus ergeben sich hauptsächlich die Einnahmen von fashion.at?

Sawetz: Ein journalistisches Medium lebt im Internet ausschließlich von Werbung.

Multimedia09: Wie würden sich persönlich Ihr Berufsbild definieren und was halten sie vom Begriff „Onlinejournalistin“?

Sawetz: Multimedial arbeiten können: Text, Bild, Sound, Video sowie ein Verständnis für das Medium Internet mitbringen. Der Begriff Onlinejournalistin umfasst all das vorhin genannte.

Multimedia09: Wie kamen sie auf die Idee ihre berufliche Tätigkeit ins Internet zu verlagern, in einer Zeit als Internet noch kein allzu großes Thema darstellte und wie schätzen die Chancen ein, heute eine solche Plattform neu zu gründen?


Sawetz: Ich habe eine Herausforderung gesucht. Sicherlich sind 13 Jahre fashion.at sehr viel wert im Internet. Diese Jahre mitsamt der Präsenz und Erfahrung müsste ich erst wieder einholen. Sie wissen ja nicht im Vorhinein, wer Ihre Leser sein könnten – Sie müssten erst einmal diese Frage stellen, sich selbst prüfen, was Sie leisten können und dann an dem Konzept arbeiten. Wir haben alleine dazu ein Jahr gebraucht, bevor wir mit fashion.at online gegangen sind.

Multimedia09: Ihre Onlinetätigkeiten beschränken sich- jedenfalls offiziell- ausschließlich auf Ihre Homepages. Nutzen sie andere Internetdienste?

Sawetz: Also falls Sie etwas Inoffizielles hören, lassen Sie es mich bitte wissen :-))). Für die Recherche besuche ich sehr viele Seiten im Internet.

Multimedia09: Was halten sie von Kommunikationsplattformen wie Twitter, Facebook und Blogs, die andere Onlinejournalisten gerne nutzen- oft auch aus PR –Zwecken - um ihre Seiten zu propagieren.

Sawetz: Wir betreiben klassische PR; wir schreiben dazu Journalisten aus den jeweiligen Fachbereichen an und informieren sie über Neuigkeiten; siehe www.fashion.at/pr.

Multimedia09: Warum nutzen sie keine Internetdienste oder Kommunikationsplattformen um fashion.at zu propagieren?

Sawetz: Seit 1996 betreiben wir zu diesem Zweck Partnerschaften mit den verschiedensten Medien aus allen Bereichen im Bereich der Werbung, PR, Syndication.

Multimedia09: Sie halten sich als Person und ihr Privatleben sehr bedeckt, Informationen über Sie findet man nur über sawetz.com.

Sawetz: Ich arbeite so viel, dass ich kaum Privatleben habe:-))))! Ich würde Ihnen auch gerne mehr erzählen können.

Multimedia09: Was halten sie von Selbstdarstellung im Internet, welche Gefahren sehen Sie und welche Vorteile?

Sawetz: Privatsphäre ist etwas sehr wichtiges und schützenwertes. Niemand sollte leichtfertig mit seiner eigenen umgehen. Es geht einfach niemanden etwas an – und jeder der etwas im Internet veröffentlicht, muss damit rechnen, dass es öffentlich wird; auch wenn es von ihr/m nicht intendiert war.

Multimedia09: Würden Sie sich selber (Internettechnisch) als Allrounder oder Spezialist einordnen/ warum?

Sawetz: Im Internet Allrounder, im Journalismus Spezialist.

Multimedia09: Was würden Sie jemandem raten, der heute eine solche Plattform gründen möchte?

Sawetz: Markt erheben, planen und dabei nicht nur auf das Wollen der anderen sondern sein eigenes Können achten.

Multimedia09: Wo sehen Sie sich/Ihre Plattform in 10 Jahren?

Sawetz: Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Das Internet wird ja erst seit rund 10 Jahren intensiv genutzt.

Multimedia09: Gibt es sonst noch etwas, was sie uns und den Publizistik- und Kommunikationswissenschaft StudentInnen mit auf den Weg geben möchten?

Sawetz: Mit der Fülle der Informationen, die heutige Medien bieten, steigt die Bedeutung Informationen gezielt nach Themen zu wählen und für die RezipientIn redaktionell und leicht verständlich mit hohem Fachwissen aufzubereiten.

Donnerstag, 30. April 2009

Armin Wolf

von Nicole Kolisch und Georg Mahr
















ArminWolf
Werde ab 13h00 via Twitter von @Multimedia09 für ein Uni-Projekt interviewt. Also nicht über die nächsten Tweets wundern ...

Multimedia09@ArminWolf Schönen guten Tag :)

ArminWolf@Multimedia09 Sie sind zu früh. ;-)

ArminWolf@Multimedia09 Machen wir das jetzt eigentlich über die Reply-Funktion oder öffentlich über die Home-Seite? Und wo kommen Ihre Fragen?

Multimedia09@ArminWolf Sie auch :) Noch einmal danke, dass Sie sich Zeit für dieses Interview nehmen. Hier kommt unsere erste Frage.

Multimedia09@ArminWolf Worin sehen Sie den Unterschied zwischen einem Blogger und einem Journalisten?

Multimedia09@ArminWolf reply-funktion

ArminWolf@Multimedia09 Journalismus ist ein Handwerk mit Regeln und professionellen Normen. Blogs sind primär ein Medium. Gibt bloggende Journalisten

ArminWolf... und es gibt Blogger, die ähnlich wie Journalisten arbeiten. Aber das sind grundsätzlich verschiedene Dinge.

Multimedia09@ArminWolf Entstand der ZIB-Blog auf Initiative des ORF oder war das eine Idee der Redakteure?

ArminWolf Das war eine Idee der ZiB2-Redaktion und heißt mit Grund "ZiB2-Tagebuch", weil es kein wirklicher Blog ist. Keine Kommentare z.B.

Multimedia09@ArminWolf Wer hat die Rechte an Tagebuch-Beiträgen? Der ORF oder die Autoren?

ArminWolf@Multimedia09 Keine Ahnung. Ich nehme mal an der ORF, da ich dort angestellt bin und es in meiner Arbeitszeit an meinem Arbeitsplatz mache.

Multimedia09@ArminWolf Und wie steht Ihr Arbeitgeber zu Ihren Aktivitäten auf Twitter?

ArminWolf@Multimedia09 Das war aber auch noch nie ein Streitthema.

ArminWolf@Multimedia09 Der findet das gut. Es kostet ihn nichts und macht Werbung für die ZiB2. Würde ich als ORF auch gut finden ...

Multimedia09@ArminWolf Wie würden Sie selber Ihre Twitter-Beiträge klassifizieren: als Journalismus / Information / Eigen-PR / Werbung für ZIB?

ArminWolf Ich versuche Hintergrund-Info zur ZiB2 zu geben, über die Sendung zu diskutieren, Feedback zu kriegen und auch Infos. >

ArminWolf Aber ich twittere nicht als Privat-Person sondern als ZiB2-Moderator. Mein Privatleben lebe ich privat und nicht online.

Multimedia09@ArminWolf ...und woran liegt (Ihrer Meinung nach) Ihre große Follower-Zahl?

ArminWolf@Multimedia09 Nun ja, ich habe einen gewissen Bekanntheitsgrad. Und ich hoffe, es ist auch nicht fad. Freue mich aber über jeden weiteren!

Multimedia09@ArminWolf :) Hat sich eigentlich die Art ihrer Interviewfragen verändert durch das Feedback bzw. die Anregungen im Web?

ArminWolf@Multimedia09 Die Art meiner Interviews nicht. Aber ich bekomme so immer wieder interessante Hinweise oder Anregungen..

Multimedia09@ArminWolf Bedeutet diese zusätzliche "Verwurzelung" in der Öffentlichkeit (i.e. hier) auch eine Art Schutz gegenüber dem Arbeitgeber (...)

Multimedia09@ArminWolf (...) z.B. in Hinblick auf Ihre medienpolitischen Aktivitäten?

ArminWolf@Multimedia09 Ist nicht mein Motiv. Da wären ein paar hunderttausend ZiB2-Seher im Zweifel wohl ein stärkerer "Schutz". Ich habe ...

ArminWolf@Multimedia09 ... allerdings nicht das Gefühl, dass ich so viel Schutz brauche. Wovor auch?

Multimedia09@ArminWolf [ich erinnere mich daran, dass es einmal eine unterschriften aktion für josef broukal gab... -Anm.]

Multimedia09@ArminWolf Gibt es eigentlich seitens des ORF Bestrebungen, die Mitarbeiter hinsichtlich Web 2.0 / social media skills weiterzubilden?

ArminWolf@Multimedia09 Habe ich bis jetzt nicht wahrgenommen. Heißt aber nicht, dass es das nicht gibt. Bin jedenfalls jederzeit für Tipps dankbar.

Multimedia09@ArminWolf Letzte kurze Frage: Hat M.C. Zimmermann auch vor zu twittern? :)Bzw. wie steht die Kollegenschaft dazu?

ArminWolf@Multimedia09 Daran erinnere ich mich gar nicht. Kann aber ausschließen, dass mich A. Gusenbauer für die SPÖ anwirbt ...

ArminWolf@Multimedia09 Marie-Claire konnte ich noch nicht überzeugen. Ich fände es gut. Ad Kollegen: @DieterBornemann twittert. Verfolgenswert!

ArminWolf Und immer spannend: @MartinBlumenau von FM4.

Multimedia09@ArminWolf [bzgl. broukal: das war wegen eines interviews mit jörg haider, in dem er klar gegen fpö stellung bezogen hat IIRC]

ArminWolf@Multimedia09 An das Interview erinnere ich mich. An die Unterschriftenliste nicht. Apropos Unterschriften: http://www.sos-orf.at !

Multimedia09@ArminWolf schon unterschrieben

Multimedia09@ArminWolf Das war's auch schon. Danke für Ihre Zeit und Mühe. Sobald unser Projekt abgeschlossen ist, mailen wir Ihnen den link.

Multimedia09@ArminWolf lg, @georgmahr & @nic_ko

ArminWolf@Multimedia09 Vielen Dank zurück! War eine interessante Erfahrung. Und alles Gute für ihr Projekt!

Multimedia09@ArminWolf danke :)