Wie verändert sich der Journalismus? Welche Möglichkeiten bieten technische Konvergenzen? Was sind die Auswirkungen auf Arbeitsformen und Arbeitsbedingungen? Was bringt die Zukunft?

Sonntag, 17. Mai 2009

Danny Schechter

von Blaga Zlateva und Georgi Kantchev


Danny Schechter ist ein Medienkritiker, Produzent, Filmemacher und Autor. Als TV-Journalist war er für ABC und CNN tätig, bevor er vor zwei Jahrzehnten auf die „andere" Seite wechselte und die unabhängige Medienplattform mediachannel.org gründete. Auf seinem Blog newsdissector.org/blog setzt er sich mit globaler Politik und dem Strukturwandel in der Medienindustrie kritisch auseinander.

Multimedia09: Mr. Schechter, you combine “classic” journalism background with new online media. How would you “dissect” the development of media in the past few years? Based on your experience both as an active journalist and as media observer, how did the Internet change the journalism? What's your take on the "Citizen Journalism" that eliminates the boundaries between producers and consumers of information?

Danny Schechter: The news media has gone from a period of exuberance and arrogance to a period of contraction and fear with many newspapers at risk and their "revenue model" shattered even as online journalism grows. This has led to attempts by newspapers to get into the online world and considering how to charge for it. Rupert Murdoch is about to launch a war on the free internet. I am still a newspaper and magazine reader--old habits die hard---but I also get most of my information and stimulation from online sites. I wrote a book in 2005 called THE DEATH OF MEDIA (Melville Books) It chronicled the trends and warned the house of cards will collapse. (I did the same, alas with no effect on the financial crisis. My book also spoke of the fight to save our democracy because clearly an informed electorate is essential. Citizen journalism is fighting an uphill battle with more opinion than reporting although sites like globalvoicesonline do a great service in bringing blogger stories and perspectives from around the world. The internet has made journalism a 24/7 speeded up process with more people relying on headlines from popular sites than in-depth reporting. Whats great is the access to world media even if most consumers don't avail themselves of it.

Multimedia09: Do you use social networks such as Facebook and Twitter? Do you consider them as appropriate channels and sources for journalists? Do you think that specific subjects should be combined with specific media: would you twitter rather than blog about the financial crisis?

Danny Schechter: Yes I do, just discovering Twitter. Less active on Facebook. Did a feel that explores how the Obama campaign used social networking to great advantage.
Some in Guatamala was charged with causing a financial crisis by twittering a call for people to remove money from "a bank of corruption." I am just exploring how to twitter on the crisis. See my most recent article:

http://www.mediachannel.org/wordpress/2009/05/15/tweet-tweet-confessions-of-a-twittering-newbie/

Multimedia09: How does the financial crisis affect the media organizations and what implications does it have for the future of journalism?

Danny Schechter: Its having two impacts---causing a crisis at media outlets dependent on large infusions of capital by investors --usually as part of conglomerates--but also showing how poor their journalism was on warning of us. I wrote a piece on this for the British Journalism Review that was cited/picked up by BBC, Financial Times, Guardian and media outlets in Israel, India, Germany, France etc--BUT NOT IN MY OWN COUNTRY!

Multimedia09: In its context, can the fact that online journalism is cheaper turn out to be it’s most important advantage over the “classic” media?

Danny Schechter: There are many excellent financial blogs and online sources more up to the minute than newspapers and at the same time many compromised TV sources. I am touching on this ina new film I am making---see http://www.newsdissector.com/plunder

Multimedia09: When you think of journalism in 10 years, are you rather a pessimist or an optimist?

Danny Schechter: I am always an optimist because a new generation is taking charge.

Dienstag, 12. Mai 2009

Ritchie Pettauer

von Torben Grocholl, Dominik Gubi und Stefan G. Meier

Interview mit Ritchie Pettauer from Dominik Gubi on Vimeo.

Montag, 11. Mai 2009

Armin Wolf / Ergänzung

Reaktionen von Followern des Interviews, die währenddessen getweetet wurden (zeitliche Reihenfolge --> von unten nach oben):

schaffertom: @Multimedia09 & ArminWolf zeigten mir gerade ein erstes Twitter-Interview. Spannend, hätte aber etwas reaktiver vom Intervi ...

toughIQ: @Multimedia09 Und den Link bitte auch hier veröffentlichen. Wir sind doch auch neugierig :-) ArminWolf Twitter-Interview

esvoe: ArminWolf bitte wenn möglich das Ergebnis in irgendeiner Form twittern. Damit auch die Follower vom Interview mit @Multimedia09 m ...

Verena_S: verfolgt gespannt das interview zw ArminWolf + @mutlimedia09 und fragt sich, wielang es dauert bis alle orf-journalisten twitt ...

joville: :: Liveinterview mit ArminWolf via twitter http://tr.im/k5oA

orgeltom: RT: @Verena_S live-interview via twitter zwischen ArminWolf @Multimedia09

Matthias_Cremer: ArminWolf du bist ja ziemlich multitasking im moment, wieviel geht denn da noch?

florida_mike: RT @miss_onestone: folgt dem interview zwischen ArminWolf und @Multimedia09 #web20live

mikeemesser: Verfolge soeben das Twitter-Interview, das die Studierenden unserer Multimedia-Lehrveranstaltung @Multimedia09 mit ArminWol ...

juliastern: ArminWolf Eben, das hat nichts damit zu tun. Aber ein Blog ist nicht immer ein Tagebuch!

Verena_S: live-interview via twitter zwischen ArminWolf @Multimedia09

stefan_hagen: ArminWolf Recht haben Sie! #Privatleben

timse7: Twitter interview now between ArminWolf and @Multimedia09. Interesting approach...

juliastern: ArminWolf Für andere Themen hingegen schon. #Blogger #Journalisten

juliastern: ArminWolf Es kommt immer auf die Art und Weiße eines Blogs an. Klar, für ein öffentliches Tagebuch braucht man ja nicht zu r ...

Sciarazz: @juliastern ArminWolf Tschuldige das Einmischen, aber ein Journalist kann Blogger sein, aber ein Blogger ist nicht zwangsläufi ...

juliastern: ArminWolf Der Unterschied von Bloggern zu Journalisten ist gar nicht so groß. Blogger sind im Grunde auch Journalisten.

liferadio: ArminWolf vielleicht werden diese Interviews künftig ja auch mal mit Ton möglich sein? @Multimedia09

toughIQ: ArminWolf nicht wundern...mitlesen... :-)

Freitag, 8. Mai 2009

Karin Sawetz

von Theresa Lachner, Marie Hofbauer und Mainee Köhler

Multimedia09: 1996 begründeten Sie Ihre erste Online-Mode-Plattform, war dies eine der ersten dieser Art überhaupt und wie kamen sie auf die Idee?

Sawetz: Die Arbeit daran hat 1995 mit der FashioNavigator-Studie begonnen, deren Ergebnisse als Navigationshilfe in Print für alle, die noch kein Internet hatten, publiziert wurde http://sawetz.com/fashionoffice.htm.

Multimedia09: Was war und ist das Konzept von fashion.at?

Sawetz: Informationen für Online User zu den kulturellen Themen Mode, Schönheit, Kunst, Kultur zu sammeln und redaktionell im Internet aufzubereiten.

Multimedia09: Was unterscheidet fashion.at von anderen Modeplattformen?

Sawetz: Zunächst müsste ich auf den von Ihnen verwendeten Begriff Plattform näher eingehen, dann die von Ihnen unter diesem Begriff subsumierten Medien definieren – wobei fashion.at keine Community-Plattform oder Networking-Plattform, sondern redaktionell als Magazin (publizistische Medium) betrieben wird. Dann würde ich die Unterscheidung auf der Ebene der Art Inhalts machen, also der redaktionellen Ausrichtung. In einer weiteren Stufe würde ich die Publikationen mittels der User unterscheiden.

Multimedia09: Im Gegensatz zu den allermeisten anderen Online-Mode-Plattformen ist fashion.at nicht an ein Magazin, eine Zeitschrift oder eine Modesendung angegliedert. Stellt dies einen Vorteil da/ welche Auswirkungen hat das?

Sawetz: Fashion.at war eines der ersten exklusiv im Internet publizierten Modemagazine weltweit. Wir haben nie von Print oder TV ins Internet kopiert, sondern sind seit Beginn „Original“.

Multimedia09: Was ist Fashion.at´s größte Konkurrenz? Gibt es Konkurrenz?

Sawetz: Ich sehe das, was Sie Konkurrent nennen als möglichen Partner. Und das ist im Internet leichter möglich als in Print – Stichwort Content Syndication.

Multimedia09: Welche Barrieren hatten sie beim Aufbau der Plattform auf dem Weg zum Erfolg zu überwinden und was waren bzw. wann kamen die ersten greifbaren Erfolge?

Sawetz: Als noch kaum jemand Internet hatte und die Werbesysteme noch nicht ausgereift waren. Derzeit ist sicherlich der Onlinejournalismus und das Schreiben von nicht journalistischen Inhalten ein Thema, das diskutiert werden muss, damit es nicht zu Fehlinformationen der Bevölkerung kommt. Leider hat sich der Trend des Bloggens und der subjektiven Berichterstattung bereits auch auf andere Mediengattungen verbreitet.

Multimedia09: Wie kann sich fashion.at über all die Jahres so erfolgreich halten: Österreich gilt nicht als Modeland und Englisch ist nicht Ihre Muttersprache- dennoch zeigen Statistiken auf fashion.at, dass viele User sogar auch aus dem weiten Ausland kommen.

Sawetz: Zuerst kommen die Inhalte, dann die User; wir schreiben für an Mode, Schönheit, Kunst interessierte Menschen, die sich mit diesen Themen aus kultureller Sicht auseinandersetzen wollen. Viele unserer User sind ebenfalls keine Native Speaker. Wir machen mit unserem ‚Basic English’ wohl keine gekonnt witzigen Wortspiele, aber wir werden verstanden.

Multimedia09: Haben sie MitarbeiterInnen ?

Sawetz: Wir arbeiten seit 1996 im redaktionellen Bereich und in der Vermarktung mit Partnern.

Multimedia09: Worin begründet sich der oder die Nutzen einer/Ihrer Online-Mode-Plattform für die Onlineuser, was sind Nutzungsmotive?

Sawetz: Multimediale, globale Berichterstattung.

Multimedia09: Die Inhalte von fashion.at sind sehr Umfangreich- spielt „Ethik in der Mode“ ein Rolle?

Sawetz: Der Begriff „Ethik“ ist sehr umfassend – so umfangreich können wir bei fashion.at kaum berichten :-))). Was ist für Sie Ethik in der Mode? Wir schreiben von fashion.at aus keine Regeln des richtigen Verhaltens vor; aber wir lehnen gewisse Inhalte ab. Wir versuchen den Zeitgeist so objektiv wie möglich als Modechronisten zu erfassen. Das ist die Ethik des Modejournalismus.

Multimedia09: Uns ist aufgefallen, dass fashion.at so gut wie gar nicht mit anderen Seiten verlinkt ist, beworben wird oder anderweitig disskutiert wird. Google-Suchanfragen zu fashion.at führt ausschließlich direkt auf fashion.at. Oder sawetz.com. Ebenso Suchanfragen nach „Karin Sawetz“- wie erhält sich dennoch die Bekanntheit von fashion.at?

Sawetz: Das ist eine gute Frage und dazu haben wir in den letzten Jahren viel publiziert und stehen auch immer wieder mit internationalen Organisationen, Unternehmen und auch Sicherheitsinstitutionen in Verbindung um eine Standardisierung des Internets zu bewirken, die verlässliche Messbarkeit ermöglicht. Sie haben vollkommen recht: jeder von uns muss die angebotenen Daten hinterfragen und auf ihre Glaubwürdigkeit prüfen. Siehe dazu unsere aktuelle Presseaussendung zum Thema Keywords und interested-based Advertising

http://www.fashion.at/press/2009/mediainfo5-2009.htm.

Multimedia09: Auf fashion.at findet sich keine Bannerwerbung, die Trennung zwischen redaktionellem und gewerblichen Inhalt ist nicht klar abgegrenzt. Wieso nicht?

Sawetz: Waren Sie wirklich auf www.fashion.at/? Als PKW-Studentin wissen Sie, dass Sie damit einen schweren Vorwurf gegenüber der inhaltlichen Qualität von fashion.at erheben.

Multimedia09: Hat sich das Layout in den vergangenen Jahren geändert und welches Konzept steckt dahinter?

Sawetz: Seit 1996 wird das Magazin ständig re-launcht; meist so, dass es auf den ersten Blick nicht auffällt; der User soll sich auch bei Abänderungen noch „zu Hause“ fühlen.

Multimedia09: Welches Feedback erhalten sie aus der Öffentlichkeit auf Fashion.at?

Sawetz: Sehr gutes – vor kurzem hat eine der größten Indischen Tageszeitungen um Syndication angefragt; das ist eine sehr große Ehre.

Multimedia09: Sie arbeiten hauptberuflich als Chefredakteurin von fashion.at – woraus ergeben sich hauptsächlich die Einnahmen von fashion.at?

Sawetz: Ein journalistisches Medium lebt im Internet ausschließlich von Werbung.

Multimedia09: Wie würden sich persönlich Ihr Berufsbild definieren und was halten sie vom Begriff „Onlinejournalistin“?

Sawetz: Multimedial arbeiten können: Text, Bild, Sound, Video sowie ein Verständnis für das Medium Internet mitbringen. Der Begriff Onlinejournalistin umfasst all das vorhin genannte.

Multimedia09: Wie kamen sie auf die Idee ihre berufliche Tätigkeit ins Internet zu verlagern, in einer Zeit als Internet noch kein allzu großes Thema darstellte und wie schätzen die Chancen ein, heute eine solche Plattform neu zu gründen?


Sawetz: Ich habe eine Herausforderung gesucht. Sicherlich sind 13 Jahre fashion.at sehr viel wert im Internet. Diese Jahre mitsamt der Präsenz und Erfahrung müsste ich erst wieder einholen. Sie wissen ja nicht im Vorhinein, wer Ihre Leser sein könnten – Sie müssten erst einmal diese Frage stellen, sich selbst prüfen, was Sie leisten können und dann an dem Konzept arbeiten. Wir haben alleine dazu ein Jahr gebraucht, bevor wir mit fashion.at online gegangen sind.

Multimedia09: Ihre Onlinetätigkeiten beschränken sich- jedenfalls offiziell- ausschließlich auf Ihre Homepages. Nutzen sie andere Internetdienste?

Sawetz: Also falls Sie etwas Inoffizielles hören, lassen Sie es mich bitte wissen :-))). Für die Recherche besuche ich sehr viele Seiten im Internet.

Multimedia09: Was halten sie von Kommunikationsplattformen wie Twitter, Facebook und Blogs, die andere Onlinejournalisten gerne nutzen- oft auch aus PR –Zwecken - um ihre Seiten zu propagieren.

Sawetz: Wir betreiben klassische PR; wir schreiben dazu Journalisten aus den jeweiligen Fachbereichen an und informieren sie über Neuigkeiten; siehe www.fashion.at/pr.

Multimedia09: Warum nutzen sie keine Internetdienste oder Kommunikationsplattformen um fashion.at zu propagieren?

Sawetz: Seit 1996 betreiben wir zu diesem Zweck Partnerschaften mit den verschiedensten Medien aus allen Bereichen im Bereich der Werbung, PR, Syndication.

Multimedia09: Sie halten sich als Person und ihr Privatleben sehr bedeckt, Informationen über Sie findet man nur über sawetz.com.

Sawetz: Ich arbeite so viel, dass ich kaum Privatleben habe:-))))! Ich würde Ihnen auch gerne mehr erzählen können.

Multimedia09: Was halten sie von Selbstdarstellung im Internet, welche Gefahren sehen Sie und welche Vorteile?

Sawetz: Privatsphäre ist etwas sehr wichtiges und schützenwertes. Niemand sollte leichtfertig mit seiner eigenen umgehen. Es geht einfach niemanden etwas an – und jeder der etwas im Internet veröffentlicht, muss damit rechnen, dass es öffentlich wird; auch wenn es von ihr/m nicht intendiert war.

Multimedia09: Würden Sie sich selber (Internettechnisch) als Allrounder oder Spezialist einordnen/ warum?

Sawetz: Im Internet Allrounder, im Journalismus Spezialist.

Multimedia09: Was würden Sie jemandem raten, der heute eine solche Plattform gründen möchte?

Sawetz: Markt erheben, planen und dabei nicht nur auf das Wollen der anderen sondern sein eigenes Können achten.

Multimedia09: Wo sehen Sie sich/Ihre Plattform in 10 Jahren?

Sawetz: Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Das Internet wird ja erst seit rund 10 Jahren intensiv genutzt.

Multimedia09: Gibt es sonst noch etwas, was sie uns und den Publizistik- und Kommunikationswissenschaft StudentInnen mit auf den Weg geben möchten?

Sawetz: Mit der Fülle der Informationen, die heutige Medien bieten, steigt die Bedeutung Informationen gezielt nach Themen zu wählen und für die RezipientIn redaktionell und leicht verständlich mit hohem Fachwissen aufzubereiten.