Wie verändert sich der Journalismus? Welche Möglichkeiten bieten technische Konvergenzen? Was sind die Auswirkungen auf Arbeitsformen und Arbeitsbedingungen? Was bringt die Zukunft?

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Sonntag, 12. Juli 2009

Klaus Nüchtern

von Anna Mach, Julia Schandl und Zeynep Sehidoglu

Transkription des geführten Interviews

Zur Person

Ich wollte nie Journalist werden, das vorneweg. Ausbildung ist Anglistik und Germanistik, abgeschlossen. Die Affinität fürs schreiben kam eigentlich schon relativ früh, bereits mit 13 Jahren hatte ich diese Begeisterung. Sei's Klassenzeitung oder Schülerzeitungen, während des Studium Studienzeitungen. Ich bin wahrscheinlich der letzte dieser Art gewesen, der mit der Einstellung an das Studium heran gegangen ist: Das ist ein Biotop, und in dem halte ich mich jetzt ein paar Jahre auf – alles was nachher ist, ist mir egal. Ich war ein sehr fleißiger und engagierter Student. Zu meiner beruflichen Vorstellung zu dieser Zeit: Ich hab‘ gehofft, dass man mich entdeckt indem ich einfach Leserbriefe schreibe. Diese Leserbriefe sind sogar immer abgedruckt worden. Ganz stolz drauf und nicht wissend, dass die Zeitungen froh waren, dass da überhaupt was gekommen ist. Ich hab dann einmal einen Artikel eingereicht, der völlig zu Recht abgelehnt worden ist, denn der war wirklich eine völlige Depperei. Da ging es um eine Kunstausstellung bei welcher ich den Sinn dahinter völlig verfehlt habe. Den Armin Thurnherr habe ich auf einer Veranstaltung der Zukunftswerkstätte der SPÖ kennengelernt. Das war gerade zu einer Zeit wo die Leute beim Falter ziemlich frustriert waren, weil zur selben Zeit gerade der Standard gegründet wurde und daher wahnsinnig viele Leute weggegangen sind. Das war halt dann der Vorteil, denn man konnte deshalb zu dieser Zeit alles machen, und ich hab auch alles gemacht.

Nüchtern Betrachtet
Das war so eine Idee vom Armin, da hab ich mich dann auch am Anfang irgendwie geziert. Es gab davor irgend so eine pseudowissenschaftliche Kolumne und aus der hat sich das dann irgendwie entwickelt. Dann hab ich halt mal gefragt, ob wir nicht ein Logo für die Kolumne entwerfen wollen und dann ist das irgendwie wöchentlich erschienen, ich weiß es gar nicht mehr auswendig – irgendwie ist das schon sehr lang her…

Online Journalismus

Da muss ich ganz ehrlich sagen: Dazu kann ich nicht wahnsinnig viel sagen, da ich das weder produziere noch konsumiere. Das hat aber nichts mit Interesse zu tun. Ich finde zum Beispiel orf.online super gut gemacht, da informiere ich mich auch schnell und da bin ich auch oft wirklich erstaunt, oder besser gesagt, ich fühle mit den Kollegen, denn das ist ja oft wahnsinnig ambitioniert oder richtig elaboriert. Das sind ja in Wirklichkeit normale Printartikel, die tauchen dann aber womöglich nur ein paar Stunden dort auf und sind dann wieder weg. Ich kann das nur nicht lesen. Wenn mich wirklich was interessiert, dann such ich mir beim Perlentaucher etwas heraus und druck es mir aus. Aber ich kann einfach nicht scrollen. Mir ist schon klar, dass das ganze die Aufgabe der Zeitungen verändert und dass das ganze eine revolutionäre Wirkung hat und dass sich heutzutage jeder online informiert. Es ist halt eine gewisse Form von Journalismus für den die Printzeitung immer schon zu spät kommt. Es ist halt zum Beispiel die Frage, inwieweit eine Zeitung so etwas wie Grafiken oder Wahlstatistiken überhaupt noch zu liefern hat.


Qualität?!
Natürlich lese ich immer wieder mal auf orf.online Artikel. Ich glaub, dass es dem Falter in gewisser Weise schon auch entgegen arbeitet bzw. der Falter immer schon so eine Zeitung war, die großen Wert auf die schreiberischen und literarischen Aspekte des Journalismus gelegt hat, sicher auch mit einer übergroßen Selbstgefälligkeit. Man hat also auch stilistisch, schriftstellerisch Ambition ausgedruckt und das wird davon jetzt nicht gefährdet. Das ist sozusagen ein Bereich, der vom Onlinebereich nicht abgedeckt ist.

Twitter
Da gibt es eine gewisse kulturkritische Verachtung dafür von meiner Seite. Irgendwie eine gewisse Form von Virtuose… Ich weiß nicht, wieviel Anschläge sind es? 140? Auch das ist eine Vorgabe wie ein Korsett und das Ganze dann mettrisch in Reimform bringen. Ich bin ja auch aus guten Gründen nicht bei Facebook, obwohl freundlicherweise kleine Zusammenschlüsse von Interessensgruppen eine Pressuregroup gebildet haben. Aber ich finde es muss halt auch mal eine Ruhe sein. Erstens einmal, für mich, also ich bin halt einfach so strukturiert nach dieser klassischen Dichotomie: hier Arbeitszeit und hier Freizeit. Auch wenn es letztendlich eine Fiktion ist, denn dieses Rädchen läuft ja ständig mit, dass irgendwie Informationen filtert und nach einiger Zeit anspricht und meint, das wäre doch ein Thema. Ich mag einfach nicht irgendwo Texte irgendwo rein haken und gleichzeitig möchte ich auch andere Leute nicht ständig behelligen. Ich mein klar, keiner wird sich ein Twitter-Abo nehmen wenn er nichts erfahren will. Aber umso vernetzter die Welt wird, umso mehr gefällt mir der Gedanke, dass ich mich jetzt gerade an einem Ort befinde, an dem jetzt eigentlich außer vier Leuten niemand weiß, dass ich jetzt da bin. Ich hab jetzt auch das Handy ausgeschalten und bin nicht erreichbar. Es wird jetzt niemand behelligt damit, dass ich jetzt da bin. Ich meine, ich bin ein absoluter Freund des Sms und tippe auch einen ganz flotten Daumen sogar mit zwei Daumen, aber das ist halt dann doch noch immer etwas anderes. Aber um noch mal darauf zurückzukommen, man wird das ja wohl nicht ernsthaft für Journalismus halten wollen. Das ist ja sozusagen nur ein Werbemedium.

Nüchtern Betrachtet als Blog?!

Das wäre irgendwie für mich eine gute Möglichkeit als Archiv, andererseits denk ich mir, finde ich ja meine Artikel auch über das APA-Archiv. Es gebe dann ja die Chance auf „Verschlagwortung“, jemand könnte ja das suchen wollen und würde es dann dort finden.


Onlinepräsenz vom Falter?!

Das ändert sich natürlich, weil die Generationen nachwachsen. Aber ich glaube schon, dass der Falter sehr konservativ ist. Aber es hat auch eine ökonomische Frage. Wenn man jetzt zum Beispiel alles online stellt, macht man sich ja die eigene Zeitung kaputt, und das Medium Zeitung ist halt schon das Herz des Chefredakteurs und ehrlich gesagt auch meines. Aber klar, ich weiß schon, dass da einiges brach liegt und ich finde es auch ästhetisch nicht ansprechend.


Internet Recherche?!
Ich will das jetzt gar nicht so hochtrabend nennen, aber ich schaue natürlich auf Wikipedia, weil das einfach wahnsinnig beschleunigt. Wenn man zum Beispiel ein Stichwort braucht. Es ist einfach wahnsinnig praktisch, zum Beispiel Zitate. Man hat zum Beispiel irgendein Marx Zitat und man findet es aber einfach nicht, dann schickt man das halt los und natürlich bekommt man auch abweichende Versionen und vielleicht auch eine online gestellte verlässliche Ausgabe. Es ist halt interessant zu beobachten, wie das in den verschiedenen Ursparten noch auseinanderklafft. Zum Beispiel das Verlagswesen ist noch irrsinnig altmodisch und konservativ. Aber wenn man zum Beispiel bei einer Plattenfirma anruft, dann heißt es nur schickt‘s uns ein Video oder ein Interview, die sind da einfach schon relativ flott. Oder auch auf Perlentaucher wo man sich einfach mal schnell einen Überblick verschaffen kann und zum Beispiel bei einer Debatte sich informieren kann wer hat da jetzt eigentlich was gesagt.

Ausbildung Jungjournalist?!

Ich kann dazu nicht wirklich was sagen. Das Rekrutierungsmodell bei uns sind halt die Fachhochschüler, weil Armin Turnherr dort unterrichtet und einfach einen Überblick hat, wo helle wiffe Köpfe sind. Das ist eine ganz pragmatische Sache. Außerdem kann ich da nichts sagen, denn ich habe keinerlei journalistische Ausbildung. Man neigt halt dann auch immer dazu, seinen eigenen Herkunftsweg zu mystifizieren und zu sagen: Ja niemand braucht ein Publizistikstudium. Aber das ist ja total lächerlich. Wichtig ist glaube ich, man braucht einfach eine Lust am schreiben, an der Sprache und am Formulieren. Also der literarische Aspekt des Journalismus wäre halt schon wichtig. Man braucht halt ein Interesse. Ich bin immer wahnsinnig überrascht wenn man fragt: Was interessiert dich denn so? Und man bekommt zur Antwort: Naja eigentlich alles. Da frag ich mich halt schon: Na was jetzt? Ist das ein universitärer Geist oder ist man da nur einfach wahnsinnig flexibel? 
Ich schätz das schon auch sehr und bin durchaus voller Respekt, wenn ich seh‘, wie die Leute heute drauf sind die jetzt Mitte zwanzig sind. Weil sie einfach so wahnsinnig strukturiert, gescheit und fokussiert sind und einfach überhaupt nicht das Klischee erfüllen von diesem etwas dumpfbackigen Journalisten der halt immer nur sein geilen Stories aufreichen will. Sie sind irgendwie sehr reflektiert und bringen weniger Berührungsängste mit. Das geht halt dann natürlich womöglich manchmal in die andere Richtung, dass halt jeder glaubt, alles schreiben zu können.


Facebook?!

*Lautes ausgiebiges Gelächter* Ich muss ja wirklich sagen, ich bin ja total gerührt. Das ist ja wirklich extrem charmant und schmeichelhaft. Aber wissen Sie, … ich hab das ja sogar in einer Kolumne mal erklärt warum ich das nicht machen kann. Da bekommt man Anträge von Leuten die sagen „lass mich dein Freund sein“, und das ist halt eine dermaßen entwürdigende und auch irgendwie eine infantile Situation. Das ist dieselbe Situation wie bei den Mädchen meiner Generation. Die hatten Stammbücher, das war so ein mädchending. Die sind dann halt irgendwie in der Klasse herum gegangen und da musste man etwas eintragen … so stell ich es mir halt vor … da hat dann irgendwer gesagt „lass mich auch was in dein Stammbuch schreiben“, aber eigentlich wollte diejenige gar nicht, konnte aber auch nicht sagen, na geh bitte. Und dann hat man sich halt gedacht, na geh ich mag den ja gar nicht und der ist ja eigentlich gar nicht mein Freund und jetzt schreibt er mir was ins Stammbuch. Also ich find das ist einfach eine Art der Infantilisierung von sozialen Beziehungen, die mir halt wirklich zuwider ist. Ich habe halt auch schon mitbekommen, was da für unglaubliche Emotionen abgewickelt worden sind und wie da intrigiert worden ist und wirklich schon ganz Üble Dinge passiert worden sind und auch Leute fertig gemacht worden sind. Das ist mir halt irgendwie sehr unsympathisch. Ich glaube halt noch im Großen und Ganzen an so eine realphysische Basis von Sozialbeziehung. Das schafft ja auch Hemmschwellen. Also so per E-Mail oder im Chat, da kann man schnell einmal jemanden fertigmachen. Also es gibt schon Leute mit denen ich maile, ich bin ja zum Beispiel ein begeisterter Mailer. Also in dem Sinne finde ich das ja auch gut, weil es ermöglicht eine neue Schriftkultur zu entwickeln. Das einzige was mir Leid tut, ist, dass das Postkarten schreiben darunter leidet. Man bekommt dann aus dem Urlaub irgendwie nur noch SMS und keine Ansichtskarten mehr. Aber ich finde das eigentlich schön und irgendwie authentisch. Da hatte ich zum Beispiel so ein Erlebnis, da hab ich zum ersten Mal den Kontinent verlassen und hab dann in New York eine halbe Stunde darauf verwendet mir Briefmarken herunterzudrücken. Am Postamt an einem Samstag. Da kann man immer nur fünf Stück gleichzeitig kaufen. Danach hab ich dann auch noch Karten gekauft, aber wie immer, hab ich es aber verabsäumt diese aufzugeben. Auf dem JFK gibt’s, wie auf vielen Flughäfen, was ich völlig blödsinnig finde, keine Briefkästen. Das heißt, ich hab die dann frankiert nach Österreich mitgenommen, hab die dort dann in Briefkuverts gesteckt und mit österreichischen Marken versehen. Das ganze hab ich noch kommentiert, dass das ganze eine authentische vom Absender von New York nach Österreich gebrachte Karte ist. Weil darum geht’s ja irgendwie, um diesen bizarren mystischen Hauch der Authentizität. Aber darum genau geht’s ja auch auf Facebook, diese ganzen urheberrechtlichen Streitereien. Wobei das wirklich arge ist ja dieses YouPorn. Ich mein da stellt irgend so einer das Video von seiner Exfreundin hinein und dann steht das dort ewig – ich mein, dass ist ja der absolute Horror.

Montag, 22. Juni 2009

Karl Pachner

von Philipp Heinz Roth, Ronny Aderkast und Shao Jun

1. Sehen Sie als Mann der Wirtschaft, in Anspielung auf ihre frühere Tätigkeit als Wirtschaftsjournalist, ihre Bestellung beim ORF als Sparmassnahmen hinsichtlich ihrer Erfahrungen auf diesem Gebiet?

--> Ich denke, ich verdanke meine Bestellung dem Umstand, dass ich früher im Agenturbereich gearbeitet habe und diese Mediensparte dem Onlinebereich nicht unähnlich ist

2. Ist die finanzielle Situation des ORF auch im Online-Bereich spürbar und sind sie mit der Besetzung (Anzahl der Mitarbeiter und Anzahl der Teilzeit-mitarbeiter) in ihrem Ressort zufrieden?

--> Natürlich spüren wir auch die Sparmaßnahmen im Konzern bzw. tragen sie mit. Darunter leidet auch die personelle Ausstattung der Redaktion

3. Wie sieht allgemein das Verhältniss der Vertragsangestellten und geringfügig Angestellten in ihrem Ressort aus?

--> Wir haben keine geringfügig Angestellten

4. Sind Sie auch für die Onlineangebote von zum Beispiel fm4.orf.at verantwortlich und gibt es Bestrebungen diese noch mehr in das Onlineangebot des ORF zu integrieren?

--> Nein, fm4.ORF.at steht in der Verantwortung der FM4-Redaktion

5. Sehen Sie ihr Ressort als eine Art Zugpferd der gesamten staatlichen Rundfunk-Sparte und ist der orf.on, ob des unverhältnissmässigen Erfolgs gegenüber dem traditionellen Österreichischen Rundfunk, auch finanziell autonom oder gibt es eine Tendenz dies zu verwirklichen?

--> ORF.at ist ein Angebot des ORF-Konzerns. Insofern können wir uns von der allgemeinen Entwicklung nicht abkoppeln. Da Online aber nach wie vor als Wachstumsgebiet betrachtet wird, sind wir von den Sparmaßnahmen nicht so stark betroffen als andere Unternehmensbereiche

6. Ist Ihrer Meinung nach der Online Bereich die Zukunft der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten und wie sehen Sie die Zukunft des traditionellen Rundfunks im Allgemeinen?

--> Natürlich ist Online ein wesentlicher Zukunftsfaktor für öffentlich-rechtliche Anstalten, da sich das Mediennutzungsverhalten generell ändert und die privaten Anbieter in Österreich nicht willens oder in der Lage sind, eine vergleichbare Angebotsbreite herzustellen. Der traditionelle Rundfunk wird nicht sterben, aber seine dominante Rolle beim medialen Zeitkonsum allmählich einbüßen.

7. Was macht orf.on besser als private Angebote wie standard.at?

--> Das ist schwer zu sagen, aber mit Gewissheit spielen die Übersichtlichkeit der Navigation sowie die Bild/Text-Kombination im Grid eine wesentliche Differenzierungsrolle

8. Inwiefern sieht die Auswahl der Aufmacher Themen für orf.at anders aus als die für Zeit im Bild?

--> Wir müssen - anders als die ZiB - nicht nach der Verfügbarkeit von Bildmaterial auswählen; zudem gibt es keinen Redaktionsschluß.

9. Benötigt man als öffentlich rechtliche Organisation mit Bildungsauftrag eine Legitimation sich in einem Feld zu präsentieren wo Wissen ohnehin in grossen Mengen vorhanden ist? Wenn ja, wie würden Sie diese formulieren?

--> Natürlich, denn die bloße Fülle von Information sagt ja nichts über deren inhaltliche Qualität aus. Gerade in dieser Fülle nimmt ORF.at eine Ankerfunktion ein

Petra Herczeg

von Christine Cizek und Michael Winroither

UE_MUME_SS2009 from ChristineCizek on Vimeo.

Robert Misik

von Katrine Hütterer, Izabella Haas-Zaliwska und Reiner Kapeller

Der Journalist und Schriftsteller Robert Misik begann seine journalistische Laufbahn bei der Arbeiter Zeitung. Später war er bei profil und Format tätig. Seit 2002 arbeitet er als freier Journalist, seit Jänner 2008 produziert er „FS Misik“ auf derStandard.at (http://derstandard.at/fs/r6114/FSMisik). Der Selbstvermarkter schreibt Artikel, Kritiken, Bücher und Essays und stellt vieles davon auch auf seine Webseite http://www.misik.at. Im März 2009 erhielt Misik den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik.

Interview

(PuKW) Wie kam es zur Idee von misik.tv und warum die Darstellungsform Video?

(Misik) Der 94- jährige Onkel meiner Frau hat uns einmal eine Videokamera geschenkt. Nachdem ich also so ein Gerät besaß, wollte ich es auch beherrschen. Wie schneidet man, wie lädt man auf Youtube hoch? Das wollte ich einfach wissen. Ein halbes Jahr später rief mich der Standard an. Sie wollten, dass ich auf irgendeine Weise für sie blogge, aber das war sehr inkonkret. Na, dann machen wir doch gleich Video, sagte ich. Das ist doch das avancierteste Medium. Es gibt tausende geschriebene Blogs, mit einem Video-Blog befand ich mich in Österreich aber allein auf weiter Flur. So hat alles begonnen.

(PuKW) Hat jemand vom Standard dabei auch mitgeholfen?

(Misik) Nein, es gab da ja auch praktisch keine Erfahrung. Ich habe einen Monat lang amerikanische Videoblogger beobachtet und mir angesehen: Welche Schnittfolgen machen die, damit das ganze Drive und Dynamik hat? Ich habe dann zwei, drei Probesendungen gemacht und dann haben wir eigentlich schon damit begonnen. Es war mir auch wichtig, dass das so organisiert ist, dass ich das einigermaßen alleine machen kann. Braucht man einen Stab, wird das dann schon wieder sehr aufwändig. Auch Regelmäßigkeit ist von großer Bedeutung für einen Video-Blog. Aus diesen und anderen Gründen wollte ich stets unabhängig bleiben und nicht auf die Hilfe von Anderen angewiesen sein.

(PuKW) Hat Ihnen Ihre Bekanntheit durch Ihre Aktivitäten im Printbereich geholfen, online Fuß zu fassen? Oder hilft Ihnen Ihre Online – Präsenz weiter, um Jobs im Printbereich zu bekommen?

(Misik) Mit Sicherheit half es mir, dass ich als Printjournalist eine gewisse Bekanntheit habe. Der Standard hätte mich ja wohl gar nicht erst gefragt, wenn ich nicht seit zwanzig Jahren im Printbereich tätig gewesen wäre.

(PuKW) Wie ist es eigentlich mit der Themenwahl zum Beispiel für die Videos?
Ist das vorgegeben oder passiert das selbst?

(Misik) Das passiert. Ich denke mir die Themen so gegen Ende der Woche aus und dann produziere ich das. That’s it. Da ich das alles von daheim produziere und hochlade, gibt es ja auch keine physisch enge Kooperation mit den Kollegen bei derStandard.at. Wir telefonieren vielleicht mal, treffen uns vielleicht einmal im halben Jahr, mehr nicht. Denn überlegen wir, was wir noch besser machen können, ob wir das technische Equippement aufrüsten sollen.

(PuKW) Was halten Sie persönlich von bloggenden und twitternden Journalisten-
Kollegen? Müssen oder sollen etablierte JournalistInnen bloggen oder twittern?

(Misik) Müssen sie nicht. Jeder journalistische Job hat Eigenheiten. Als Außenpolitik-Redakteur einer x-beliebigen Tageszeitung gibt es keine Notwendigkeit zu bloggen oder zu twittern. Bei einem Kolumnisten sieht das schon anders aus. Für den freien Autor gestaltet sich die Situation wieder anders. Für ihn ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und wahrgenommen zu werden, ansonsten gerät er sehr schnell in Vergessenheit. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht ganz, welchen Nutzen Twitter oder Facebook wirklich mit sich bringen. Ich benütze es, aber es ist schwer messbar, was das bringt.

(PuKW) Sie kritisieren die Arbeitsverhältnisse von freien Journalisten, blühen aber
selber unter diesen Bedingungen auf…?

(Misik) Die ersten zehn, zwölf Jahre meines Journalistenlebens verbrachte ich als angestellter Redakteur. Damit war ich materiell einigermaßen gut gestellt und konnte meine Arbeit auch oft so machen, wie ich mir das vorgestellt habe – oft war ich natürlich auch den Zwängen unterworfen, die in Redaktionen so herrschen. Aber es war in dieser Lebensphase sicherlich ein großer Vorteil für mich. Die Jugendlichen von heute haben solche Chancen leider nicht mehr, eine Anstellung erhalten sie nur sehr selten. Die Veränderung zu früher ist natürlich immens und die Tätigkeit für einen einzigen Arbeitgeber verbreitert diesen ohnehin schon engen Korridor, in dem sich die Jungen bewegen, auch nicht wirklich.

(PuKW) Wenn Sie jetzt noch einmal in dem Alter wären, wie würden Sie dann
vorgehen?

(Misik) Ich würde mit aller Kraft versuchen, an einem qualitativ guten Platz unterzukommen. Ich würde sicher nicht versuchen, von Anfang an als „freier Publizist“ zu arbeiten. Ich würde versuchen, Storys zu machen, die auch wahrgenommen werden. Erst ab einen bestimmten Grad an Renomée kann man als freier Autor einigermaßen überleben.

(PuKW) Sehen Sie sich als „Marke Misik“?

(Misik) Bis zu einem gewissen Grad, ja. Es geht nicht anders, wobei die Marke der Person nur ein Aspekt ist. Für die Videos gilt, sie funktionieren nur über extreme Subjektivität. Video ist ein sehr subjektives Medium und hängt stark von der gestaltenden Person ab, durch sie wird es identifiziert. Andererseits heißt Markenorientierung, dass man ein klares, identifizierbares Image aufbaut und dem stets zu entsprechen versucht. Es ist mir aber auch wichtig, sehr verschiedene Dinge zu machen, auch verschiedene Genres. Insofern gibt es die „Marke Misik“ in diesem engen Sinn wiederum auch nicht. Hoffentlich!

(PuKW) Welche Bedeutung haben Stilmittel wie „Befindlichkeit erzeugen“ oder Ihr
ironischer Unterton für Ihren Erfolg?

(Misik) Mit Befindlichkeiten kann ich relativ wenig anfangen, ich verwende generell kaum Emotionen. Auf jeden Fall ist ein Video einfacher konzipiert als normaler Text, viertausend geschriebene Zeichen entsprechen gut fünf Minuten Video. Zudem benötig das Medium eine stärkere Rhythmik als Text, alleine um Langeweile zu vermeiden. So etwas würde in einem geschriebenen Text gar nicht erst funktionieren. Ironie findet sich auch in den Texten, häufiger jedoch als wichtiges Element in meinen Videos.

(PuKW) Sie wurden schon mit Michael Moore verglichen- können Sie diesem
Vergleich etwas abgewinnen?

(Misik) Falls der Eindruck entsteht, dass meine Videos witziger sind als meine Essays, dann kann man sagen, sie hätten etwas „moorehaftes“. Nur bin ich der Meinung, dass Michel Moore über große Strecken seiner Arbeit, dem Populismus sehr nahe kommt und die Grenze auch überschreitet. So etwas versuche ich schon zu vermeiden. In seiner überspitzten Form ist ein gewisser Grad an Populismus jedoch auch wieder witzig…

(PuKW) Ist das aber noch notwendig?

(Misik) Ich weiß nicht, ob es notwendig ist. Ich probiere es manchmal aus, aber nicht in einer so obsessiven Art und Weise wie Michael Moore. Ich mache die Dinge mal so, mal so. Wenn ich dreimal ein polemisches Politik-Video gemacht habe, dann ist es, finde ich, Zeit mal wieder was eher Elegisches oder Feuilletonistisches über Kultur zu machen.

(PuKW) Verdienen Sie Geld mit Ihrem Blog?

(Misik) Mit meiner Webseite?

(PuKW) Ja. Also Ihre Präsenz aus dem Standard würden wir schon dazu zählen.

(Misik) Für meine Videoblogs auf derStandard.at erhalte ich ein Honorar wie jeder andere Kolumnist der schreibt. Mit meiner Webseite www.misik.at verdiene ich gar nichts. Ich bin kein guter Geschäftsmann, und wüsste auch nicht, wie ich ein lukratives Modell für meine Webseite gestalten sollte.

(PuKW) Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs?

(Misik) Habe ich Erfolg? Wenn das Erfolg ist, dann ist wahrscheinlich sein Geheimnis, dass ich mich nie mit durchschnittlichem Journalismus zufriedengegeben habe. Man kann ein Leben lang immer die gleiche Art von Story schreiben und damit Karriere machen. Aber ich wollte immer auch besser werden und immer auch etwas Neues machen. Das war die Motivation, die mich vielleicht weiter gebracht hat. Neugier und Lust, was Neues zu machen. Das merke ich bis jetzt.

(PuKW) Danke schön.

Montag, 8. Juni 2009

Howard Rheingold

von Lea Mühlebach und Kathrin Heckmann



(* 1947 in Arizona, USA) Sozialwissenschaftler und Autor. Unterrichtet journalistische Kurse an der University of California sowie an der Stanford University; beschäftigt sich mit den soziokulturellen Auswirkungen neuer Technologien und den daraus entstehenden neuen Kommunikationsformen und Gesellschaftsveränderungen; hat bereits 1993 ein Buch mit dem Titel ´The Virtual Community` veröffentlicht; beschäftigt sich privat, wie auch beruflich mit neuen Trends.


INTERVIEW (Twitter)

1. Multimedia09@hrheingold: Why do you use Twitter so intensive? Is it just fun or do you have an ulterior motive for your work?

hrheingold@Multimedia09
- Twitter is a two-way gateway to my personal learning networks, first of all.
I feed, tune, and harvest knowledge here.
- I wouldn't use the term "ulterior motive." To me, learning, teaching,
socializing online, having fun are all connected.
- I am doing an interview via Twitter with @Multimedia09 --
hence the nature of my tweets for the next hour.
- I use Twitter a lot because its brevity fits into the interstices of my other tasks.
It's a fun break from focused attention
- I wrote about why I am hooked on Twitter a while back: http://tinyurl.com/2me5cg
- I also wrote about tuning/feeding networks: http://bit.ly/HWI6e

2. Multimedia09@hrheingold: Why do you publish videos like ‚Howard’s Dream Office’ or ‘Howard’s Garden’? Why is this of interest for your ‘users’?

hrheingold@Multimedia09
- Video has changed from an expert-only medium to a vernacular: http://blip.tv/file/1342237
- As a communicator, learner, and visual thinker,
video affords communication that augments & transcends just using words
- It's easier to talk about network theory when I can include animations,
for example: http://blip.tv/file/1823777
- In regard to my office/garden videos, I feel that many connect with me as
a whole person, not just a writer or professor
- Context is important. Yes, I'm online a lot. Yes, I use words.
I also garden, paint, sculpt - video makes my context visible
- The videos we are talking about: http://blip.tv/file/1937429 http://blip.tv/file/1697598

3. Multimedia09@hrheingold: You are very involved in your topic (new forms of communication etc.) Do you think this should be a standard in science or is it possibly better to observe from the outside?

hrheingold@Multimedia09
- I decided at 23 that what I do 4 a living has 2 be identical w/
what I want to spend my time doing. Traded security 4 freedom
- Since I got online in 1982, the performative writing,
knowledge sharing, community building continue to fascinate me
- In social sciences and study of consciousness, convergence of
empirical and introspective indicators can be helpful
- I'm a believer in scientific method -- testing by observable,
replicable experiments & observations.
- But not everything can be measured or weighed.
Phenomenological evidence has its place, but cautiously because not repeatable

4. Multimedia09@hrheingold: What are your most important demands you claim from today’s students of journalism?

hrheingold@Multimedia09
- Today's journalism students need to learn the skills &
metaskills of applying digital media to their craft, but also they need
- 2 be entrepreneurs. It is going 2 be up to them to some
degree reinvent the institutions that support journalism & journalists

5. Multimedia09@hrheingold: What do you think is the biggest difference between european (austrian) and american journalism students?

hrheingold@Multimedia09
- I am not familiar with European journalism students.
- I do know that visiting Europe has helped me develop
a more critical sensibility regarding technology and media practices
- US, California, Silicon Valley not a hotbed of critical thinking
about technology, with exceptions of course.
- I urge journalists to develop skills as network organizers,
because citizen reporting needs journalistic filtering

6. Multimedia09@hrheingold: OK, so which part will grassroot-journalism play in the development process of journalism in the next years?

hrheingold@Multiedia09
- Checking claims, finding multiple voices 4 dif fperspectives,
putting together into story, necessary 4 reporting to become news
- So I see coalitions of amateur sources and trained or self-trained
journalists as networks of collaboration 4 news

7. Multimedia09@hrheingold: Final question: How do you become a guru? ;-)

hrheingold@Multimedia09
- Some agent describes you that way and countless journalists repeat it. ;-)
I prefer "learner-teacher."

8. Multimedia09@hrheingold: Final-final question: Are you sitting in your garden now?

hrheingold@Multimedia09
- It's too cold to sit in the garden today, unfortunately.

Multimedia09@hrheingold: Thank you VERY much for your time and your helpfull answers. Have a nice day!

Franz C. Bauer

von Karl Breitenseher, Gudrun Florian-Troy, Martin Ranftl

Interview Mag. Bauer GPA-djp Wien 27.05.2009 from breitenseher on Vimeo.


Vorliegendes Interview wurde am 27. Mai 2009 mit Mag. Franz C. Bauer, Vorsitzender der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp, also der Gewerkschafts-Fusion für Privatangestellte sowie für Druck, Journalismus und Papier, geführt.
MUME09 hatte Fragen gestellt, die einerseits den privaten Werdegang beleuchteten und die somit Einblicke in den beruflichen Werdegang und seine vielschichtige Praxis gaben. Andererseits wurden auch Themen angesprochen, die aufgrund ihrer Aktualität für Studenten des Institutes für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften sowie für Angestellte aber auch freie Dienstnehmer im Bereich Multimedia-Journalismus gleichermaßen von Bedeutung sind.
Hier nun ein Überblick über die gestellten Fragen mit kurzen Erläuterungen der gegebenen Antworten. Die vollständigen Antworten - die mitunter recht ausführlich ausgefallen sind - können dem Audio-Mitschnitt (vimeo-Datei) entnommen werden. Als Orientierungshilfe ist die jeweilige Frage mit der Angabe des Zeitpunktes auf der Zeitleiste in Klammer versehen.
An dieser Stelle möchte sich MUME09 nochmals bei Herrn Bauer für die Bereitschaft, die zeitliche Flexibilität und für die Genehmigung zur Veröffentlichung des Interviews bedanken.

MUME09: Wie ist ihr persönlicher beruflicher Werdegang bis zu ihrer jetzigen Funktion als Vorsitzender der Journalistengewerkschaft in der Gewerkschaft der Privatangestellten für Druck, Journalismus und Papier? Welche Ausbildung haben sie absolviert? (00:00)

Bauer: Wunsch Journalist zu werden war seit Kindheit vorhanden
nach Studium der Wirtschaftswissenschaften:
AEG Telefunken Studentenjob
Leitender Redakteur für Elektronik-Fachzeitschrift
Verlag ERB: Redakteur für Wirtschaft und Technik
Die Presse: Wirtschaftsredaktion
Wirtschaftswoche: Finanzkommunikation
Trend und Profil: Wirtschaft, Finanzen
Seit 20 Jahren Präsident der Journalistengewerkschaft

MUME09: Immer mehr Journalisten arbeiten in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis. Was bedeutet es für die Journalistengewerkschaft wenn immer weniger Journalisten nach dem KV angestellt sind? (09:40) Welche arbeitsrechtlichen Missstände orten Sie bei der Situation von Onlinejournalisten in Österreich? (16:20)

Bauer: derzeit wichtigste Frage
Viele Verhältnisse nicht rechtskonform
Bieten Rechtsberatung, umfassende Information
Aber: nicht alle wollen angestellt werden
Möglichkeiten: flächendeckende Klagen, wobei derzeitige Wirtschaftslage dämpft; auch Verhandlungen wichtig; Mobilisierung auf breiter Ebene
Ziel: Beseitigung prekärer Verhältnisse, vernünftige Kollektivverträge
Jahrelange Fehlentwicklung der Beschäftigungsverhältnisse zeichnet sich ab

MUME09: Wo liegen ihrer Meinung nach die Gründe dafür, dass man es bis jetzt verabsäumt hat Online-Journalisten generell nach dem Kollektivvertrag für Journalisten zu bezahlen, anstatt nach dem nach wie vor üblichen KV für EDV-Dienstleistungen und IT? (17:25)

Bauer: Online-Bereich leidet unter Abgrenzungsproblem: was ist ein Online- Journalist?
Ziel: Online-Journalisten in den Kollektivvertrag hinein nehmen; journalistische Qualifikation muss anerkannt werden.
Beschäftigung derzeit oftmals über ausgegliederte Gesellschaften, welche den Printbereich unterstützen
Dennoch: Grenze zwischen Online und Print nicht eindeutig
Gesinnungsschutz wichtig, Kündigungsschutz, etc.
Forderung an Unternehmen: Onlinejournalisten müssen in den Journalisten-KV, Ausgliederungen sind eigentlich „Scheingeschäfte“

MUME09: Wie sehen sie generell die Zukunft des Journalismus? Sehen sie den Qualitätsjournalismus im Niedergang? (22:15)

Bauer: Online-Journalisten und Print-Journalisten verrichten im Prinzip die gleiche Tätigkeit; gleiche Behandlung ist also erforderlich, gleiche Vertragsverhältnisse
Journalismus auch in Zukunft unverzichtbar, Rahmenbedingungen werden sich aber ändern

MUME09: Welche Mobilisierungsmaßnahmen der Belegschaften im Medienbereich, halten Sie für angebracht um bestehende arbeitsrechtliche Standards abzusichern bzw. zu verbessern? (23:50)

Bauer: Kampfmaßnahmen (z.B. Streiks) sind manchmal erforderlich um gesteckte Ziele zu erreichen

MUME09: Inwiefern besteht nun innerhalb der Gewerkschaften GPA-djp und IT ein Konflikt, was die kollektivvertraglichen Regelungen betrifft? (25:25)

Bauer: im Prinzip geht es um einen Bewerb um Mitglieder; Privatangestellte oder widerrechtlich nicht Angestellte fallen durch die Gewerkschaftsfusion hinein.
Aber immer wieder Diskussionen wer wohin gehört, Bsp.: ORF Mitarbeiter
Einerseits geht es also um eine Vertretung nach außen, andererseits aber auch um eine Unternehmenskultur nach innen
Konkurrenzverhältnis mit anderen Gewerkschaften möglich;
einheitliche Vertretung muss gewährleistet sein

MUME09: Gibt es für den österreichischen Medienbereich eine geltende Statistik, die zeigt wie viele Journalisten jeweils im Print- und/-oder im Onlinebereich tätig sind? (29:30)

Bauer: nach wie vor mehr Journalisten im Printbereich
Grenzen verschwimmen dennoch zusehends; Berufsbild wandelt sich
Derzeit gültiges Arbeitsrecht völlig ungeeignet um die anstehenden Probleme zu lösen

MUME09: Wie darf man sich ihren Tagesablauf bei der Ausübung ihrer Funktionen vorstellen?

Detaillierter Ablauf ist der Audioaufzeichnung zu entnehmen (31:30)

MUME09: Abschließend würde uns noch interessieren, wie sie zur Situation der Ausbildung im Medienbereich stehen. Halten sie die Absolvierung eines Universitätsstudiums - PuKW für sinnvoll? (35:20)

Bauer: Empfehlung: dualer Ausbildungsweg; in Österreich absurde „Überproduktion“ von PublizistInnen
Journalismus im Prinzip ein Lehrberuf, ein Handwerk
Unsichere Zukunftsperspektive, keine geregelten Arbeitszeiten, ungerechte Behandlung
Jeweiliges Interesse, Qualifikation muss ausschlaggebend für den journalistischen Schwerpunkt, für Qualitätsjournalismus sein
Überlegung wesentlich: in welche Richtung will ich gehen, um qualitativ hochwertige Medien herzustellen?